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Seminarprogramm 2024:
... bitte für die Seminare hier drücken oder etwas herunter scrollen :-)
Wir empfehlen aber ausdrücklich - vor allem Erst-Anmeldern - die Lektüre der folgenden Zeilen, die manch unnötige Nachfrage via mail oder Telefon ersparen. Hier finden Sie auch Informationen zu unseren Geschäftsbedingungen (z.B. im Falle von Kurs-Absagen).
Zunächst also ein paar einleitende Bemerkungen bzw. Antworten zu häufigen Fragen:
Auf dieser Site finden Sie das Kursprogramm von Katharina und Lothar Krieglsteiner. Wer den Kurs durchführt, ist am Ende der jeweiligen Kursbeschreibung eingefügt - mit blauem Text Lothar, mit grünem Text Katharina Krieglsteiner. Gemeinsame Kurse sind pink dargestellt.
Anmeldungen für Kurse von Lothar Krieglsteiner bitte an
Eine Rundmail kurz vor Kursbeginn versenden wir nicht - oder nur in Ausnahme-Fällen. Nur bei Tagesführungen gibt es eine solche - mit der Angabe des genauen Treffpunktes. Ansonsten sehen wir uns nach Ihrer Anmeldung dann zu Kursbeginn.
Die Preise verstehen sich incl. Umsatzsteuer (19 %). Sie werden zu Beginn der Veranstaltungen bar entrichtet. Sie gelten für alle Kursteilnehmer gleich - es gibt keine Vergünstigungen für Familienmitglieder, Paare, Studenten, Jugendliche, Kinder, Rentner, Behinderte etc. - Wenn Sie eine Quittung benötigen, melden Sie dies beim Bezahlen an - dann erhalten Sie eine solche im Verlauf des Kurses. Anfragen nach Quittungen nach dem Kurs oder gar Wochen oder Monate später werden nicht mehr bedient.
Alle Veranstaltungen, auch die Tagesführungen, nur gegen Voranmeldung. Bei Tagesführungen und Seminaren besteht eine Teilnehmer-Beschränkung von 16 Personen.
Wenn nicht anders erwähnt, beginnen die Kurse (Seminare) um 10 Uhr (s.t.) am ersten Tag und um 9 Uhr an den Folgetagen. Die Kurse enden täglich zwischen 17 und 18 Uhr (tendenziell am Schlusstag eher nahe 17 Uhr).
Für Tagesführungen gilt: Treffpunkt 9.15 Uhr, Beginn 9.30 Uhr, Mittagspause 12.00-13.15 Uhr (in einer Gaststätte), Treffpunkt in der Gaststätte für nachmittags: 13.15 Uhr, Beginn nachmittags 13.30 Uhr, Ende 16 Uhr (alle Angaben außer Treffpunkt morgens ca.). Ganztages-Teilnehmer haben Vorrang.
Alle Veranstaltungen sind Lehr-Veranstaltungen und keine Sammel-Touren, d.h. sie dienen dem Lernen über Pilze und Natur und nicht primär der Befriedigung kulinarischer Interessen. Sie können natürlich die erklärten Pilze aufsammeln und während der Exkursion Fragen stellen, ob ein Pilzfruchtkörper essbar ist oder nicht. Körbe-Kontrollen im Nachfeld der Veranstaltungen finden aber nicht statt - Sie sammeln auf eigenes Risiko. Eine Garantie für Pilzfunde kann nicht abgegeben werden - die Seminare werden im Herbst des Vorjahres geplant und ein günstiges Pilzwachstum kann nicht vorausgesehen werden. Die Seminar-Titel betreffen im schlimmsten Falle nur das Vortrags-Thema - auf Exkursionen werden zum Seminar-Thema passende Pilze bevorzugt behandelt, aber alle anderen Pilze (u.a.) können ebenfalls (und notfalls alleine) thematisiert werden.
Für die Exkursionen werden Fahrgemeinschaften gebildet. In der Regel fährt der Kursleiter und abwechselnd verschiedene Teilnehmer der Gruppe. In vielen Fällen wird in der Mittagspause eine Gaststätte aufgesucht und nach dem Essen gleich in den Wald weiter gefahren. In Einzelfällen (Urlaubszeiten, keine Gaststätte offen) kann auch vom Seminarleiter entschieden werden, dass die Teilnehmer für die Mittagspause eine Brotzeit dabei haben - dies wird aber rechtzeitig signalisiert. Ein abendliches Treffen in einer Gaststätte ist nicht Seminarbestandteil.
Seminar-Teilnehmer, die kein Auto haben, müssen selbst sehen, wie sie rechtzeitig zum Seminarbeginn erscheinen können. Ein Shuttle-Service oder Fahrdienst existiert nicht.
Hunde dürfen (nach Anmeldung!) zum Seminar mitkommen (im Seminarraum und im Wald), sofern sie nicht irgendwelche Probleme verursachen. Sie müssen leider sofort entfernt werden, wenn sie z.B. andere belästigen oder im Wald z.B. auf die Jagd zu gehen versuchen, und auch bei allen anderen vorstellbaren Problemen, die anders nicht sofort behoben werden können. Rauchen ist im Seminarraum und auch im Wald nicht gestattet, wird jedenfalls nicht in der Umgebung der Pilzbesprechungen geduldet.
Bei Seminaren, bei denen eine Verkostung von Pilzen (oder Pflanzen - z.B. Wildkräuter-Kurs) eingeschlossen ist, essen die TeilnehmerInnen immer auf eigene Gefahr. Pilzschule Schwäbischer Wald kann keine Verantwortung für individuelle Unverträglichkeits-Reaktionen oder Allergien übernehmen. Pilzschule Schwäbischer Wald übernimmt auch keine Haftung für Verletzungen, die sich Teilnehmer während der Exkursionen zuziehen - und auch nicht für Fehlverhalten der Teilnehmer bei Kursen.
Während der Kurse dürfen Sie natürlich auch photographieren. Bitte stellen Sie aber keine Fotos mit erkennbaren Gesichtern ins Internet, insbesondere nicht auf "soziale Netzwerke". Dagegen spricht ja auch schon die Gesetzgebung zum Datenschutz. Auch andere Fotos von unseren Kursen stellen Sie bitte nur nach vorheriger Rücksprache mit uns ins Internet.
Übernachtungsmöglichkeiten für Kurse im Bereich Ruppertshofen (Schwäbischer Wald n. Schwäbisch Gmünd) finden sich in einer eigenen Rubrik (Seminarorte und Unterkunft - dort ganz unten). Auf dieser Site sind auch Informationen zu Kurs-Orten außerhalb dieser Region (oben). Pilzschule Schwäbischer Wald vermittelt keine Zimmer und Unterkünfte - für diese sorgen die Teilnehmer grundsätzlich selbst.
Alle Kurse bestehen aus ausführlichen Theorieteilen (Beamer-Vorträge), Exkursionen und praktischer Beschäftigung mit den gefundenen Proben. Bei den Exkursionen werden Fahrten in die nähere Umgebung durchgeführt (5-40 Minuten), bei Spezialkursen werden auch fernere Zeile (bis 1 h) angesteuert.
Die Anmeldung zu den Kursen erfolgt via e-mail an Dr. Lothar Krieglsteiner
ein Anmeldeformular gibt es auf dieser Seite nicht.
Absagen von einer Kurs-Anmeldung sind ohne Kosten für Sie möglich bis 14 Tage vor Kursbeginn - danach erwarten wir die Überweisung des halben Kursbetrages (Sie erhalten dann eine mail mit meinen Kontodaten). Bei Absagen innerhalb von 3 Tagen vor Kursbeginn oder gar bei unentschuldigtem Nicht-Erscheinen wird die ganze Seminargebühr fällig. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Bitte geben Sie - wenn Sie Neu-Kunde sind - bei Anmeldungen immer auch Ihre Post-Adresse an. Das Finanzamt besteht seit 2017 auf diesem Detail.
Anmeldungen bitte per e-mail!
Anm.: Eine Erklärung der Kurs-Kürzel (A1-4, B1-4) und zum Feldmykologen finden Sie ganz unten auf der Site (unter dem Seminarprogramm, hier). Anmeldungen bitte per e-mail!
Wenn nicht anders erwähnt, beginnen die Kurse (Seminare) um 10 Uhr (s.t.) am ersten Tag und um 9 Uhr an den Folgetagen. Die Kurse enden täglich zwischen 17 und 17.40 Uhr (tendenziell am Schlusstag eher nahe 17 Uhr).
Für Tagesführungen gilt: Treffpunkt 9.15 Uhr, Beginn 9.30 Uhr, Mittagspause 12.00-13.15 Uhr (in einer Gaststätte), Treffpunkt in der Gaststätte für nachmittags: 13.15 Uhr, Beginn nachmittags 13.30 Uhr, Ende 16 Uhr (alle Angaben außer Treffpunkt morgens ca.). Ganztages-Teilnehmer haben Vorrang.
im Zuge der Ausbildungen PSVDGfM, FachberaterDGfM und FeldmykologeDGfM
Anm.: Alle Kurse werden so gehalten, dass sie a) (auch im Falle von Anfänger-Kursen) für Fortgeschrittene interessant und informativ sind - und b) (auch im Falle von Fortgeschrittenen-Kursen) für interessierte und aufnahmefähige Anfänger nicht zu hoch sind. Diesen Spagat zu leisten muss jeder Anbieter von Pilzkursen jedes Mal aufs Neue leisten - und das Feedback der Teilnehmer ist in der Regel so, dass uns dies gut gelingt. Wer Anfänger ist und wer Fortgeschrittener, wird sowieso jeder anders sehen und die Selbst-Einschätzung ist nicht bei jedem gleich. Lassen Sie sich also nicht abschrecken von Hinweisen, welche Kurse eher für "Anfänger" (ich selbst bin noch einer ....!) oder eher für Fortgeschrittene (das ist man ab dem 2. Pilz, den man kennt ....) geeignet sin
A-Kurse: Vom Anfänger zum Pilzfreund (meist Seminare von Katharina Krieglsteiner)
Dies sind die wichtigsten Kurse für Anfänger (dazu rechnen wir auch Leute, die sich selbst als gute Kenner bezeichnen - wirklich gute Kenner sind meist der Meinung, dass sie nicht viel wissen ...), um ein solides Level der Kenntnis von Speise- und Giftpilzen sowie einen groben Überblick über das Pilzreich zu erlangen. Sie bilden auch die Basis, um weitere Qualifikationen bis zum PSVDGfM oder zum Feldmykologen 1 zu ermöglichen.
A1: Anfänger-Pilzkurs. Die elementaren Grundlagen der Speise- und Giftpilze und der Einstieg in die systematische Pilzbestimmung (Ständer-/Schlauchpilze, Fruchtschichtformen, Sporenpulverfarbe, Lamellenansatz etc.).
A2: Für Anfänger und Fortgeschrittene, die genauer in die "Heimischen Speise- und Giftpilze" eintauchen möchten und denen die Begriffe Ständer-/Schlauchpilze, Fruchtschichtformen, Sporenpulverfarbe, Lamellenansatz etc. schon bekannt sind.
A3: Für Anfänger und Fortgeschrittene, die Ihre Kenntnisse der Speise- und Giftpilze weiter vertiefen möchten und einen Einstieg in die "Hellsporer" bekommen wollen.
A4: Für Anfänger und Fortgeschrittene, die Ihre Kenntnisse der Speise- und Giftpilze weiter vertiefen möchten und einen Einstieg in die "Dunkelsporer" bekommen wollen.
Die Seminar-Inhalte wurden neu strukturiert - in etwa wie oben im Text zu den Kursen dargestellt. Wie schon erwähnt, beziehen sich diese Inhalte vor allem auf die Vortrags-Anteile. Der "Rest" des Seminars hängt immer stark von den jeweils auf den Exkursionen gefundenen Pilzen ab.
B-Kurse: Vom Pilzfreund zum Pilz-Sachverständigen (PSV oder Feldmykologe 1 - meist Seminare von Dr. Lothar Krieglsteiner)
Die Kurs-Inhalte umfassen (aufbauend auf den A-Kursen) Inhalte, die mehr als dafür ausreichen müssten, um die Prüfung zum PSVDGfM und auch zum Feldmykologen 1 (hierfür ist B4 eher nebensächlich) zu bestehen. Sie sind aber von dieser Ausbildung unabhängig und auch Personen, die keinerlei Ambitionen haben, eine solche Prüfung zu bestehen, sollten auf ihre Kosten kommen :-).
Seit einiger Zeit ist die Prüfung zum PSVDGfM eine von den "Ausbildungskursen" ganz unabhängige Veranstaltung - und so setzen wir dies auch um. Das Gleiche gilt für den Feldmykologen 1 (und auch 2,3, s.u.).
B1: Hellsporige Lamellenpilze - ausführliche Gattungslehre. Für Anfänger und Fortgeschrittene.
B2: Dunkelsporige Lamellenpilze - ausführliche Gattungslehre. Für Anfänger und Fortgeschrittene.
B3: Formenvielfalt der Pilze (vormals "Pilze ohne Lamellen") - Übersicht über das Pilzreich (klassische und moderne Einteilung). Für Anfänger und Fortgeschrittene.
Anerkannt als Modul "Artenkenntnis und Ökologie" zum FachberaterDGfM
B4: Giftpilze-Syndrome (ehemals "Prüfungskurs PSVDGfM"). Für Anfänger und Fortgeschrittene.
Anerkannt als Modul "Artenkenntnis und Ökologie" zum FachberaterDGfM
C: Kurse: Vom Pilz-Sachverständigen zum Pilzkenner und zum "Crack" (Feldmykologe 2 und 3 - meist Kurse von Dr. Lothar Krieglsteiner).
"Feldmykologe" ist ein neuer Ausbildungsgang der DGfM, der sich an Leute wendet, die weniger Pilzberatung durchführen und Vergiftungsfälle betreuen wollen, sondern sich in erster Linie für die Vielfalt der pilzkundlichen Natur interessieren. Der Feldmykologe ist in 3 Stufen gegliedert. Wer PSV ist, kann auf Antrag auch Feldmykologe 1 werden - die Artenkenntnis umfasst in etwa die wichtigsten Speise- und Giftpilze und ein wenig darüber hinaus - für den Erwerb des Status Feldmykologe 1 sind (wie zum PSV) die A- und B-Kurse sinnvoll. Die Liste der zu kennenden Pilzarten finden Sie hier: Feldmykologin/Feldmykologe werden / DGfM (dgfm-ev.de)
Der Feldmykologe 2 sollte in etwa das kennen, was man ohne Mikroskop draußen erkennen und bestimmen kann, weit über Speise- und Giftpilze hinaus (z.B. auch gut kenntliche Porlinge, Rinden- und Gallertpilze, Becherlinge und Kugelpilze). Feldmykologe 3 ist ein sehr anspruchsvolles Ziel. Er sollte in allen Pilzgruppen das Rüstzeug haben, Arten auch und gerade mit dem Mikroskop zu bestimmen oder zumindest so zu dokumentieren, dass eine spätere Bestimmung möglich ist. Niemand erfüllt dies in Gänze, auch ich nicht. Insofern ist eben ein gewisses Niveau in der mikroskopischen Pilzbestimmung zusätzlich zur Kenntnis des Feldmykologen 2 gefragt.
Im Prinzip sind alle Seminare, die sich mit einer ausgewählten Pilzgruppe befassen, C-Kurse - ob rein makroskopisch oder mit Mikroskopie gefundener Proben - oder obligat mikroskopische Kurse. Alle Seminare für Anfänger und Fortgeschrittene.
Weiteres zum Thema finden Sie hier: https://www.dgfm-ev.de/qualifikationen/feldmykologe
Für den Feldmykologen 1 ist die Kenntnis von etwa 200 Pilzarten (und wenigen Zeigerpflanzen und -moosen) verbindlich. Im Anschluss finden Sie die provisorische Liste der vorausgesetzten Pilzarten. Die Liste bietet nur einen Anhaltspunkt über das geforderte Niveau, bedeutet aber nicht, dass nicht auch weitere Arten gefragt werden können.
Das Gleiche gilt für den Feldmykologen 2 mit gut 500 Pilzarten - die Liste findet Sie hier: Feldmykologin/Feldmykologe werden / DGfM (dgfm-ev.de)
Die Seminare Feldmykologe 1 und Felmykologe 2 mache ich dieses Jahr zum zweiten Mal. Nach der Erfahrung des letzten Jahres sind einige Änderungen vorgesehen. Vorgetragen werden (bei gutem Exkursionswetter) nur die zu kennenden Pflanzen. Ansonsten werden Pilze gesammelt, besprochen und auch eigenständig bestimmt. Bringen Sie also gerne auch Pilzbücher mit und beschäftigen sich ausführlich nachmittags (im Gegensatz zu den bei uns sonst üblichen Gepflogenheiten mit überwiegend Fronalunterricht) mit den Pilzen. Also: vormittags Exkursion mit nur wenig Pilzbesprechung, dann Mittagessen und danach Beschäftigung mit den Pilzen im Seminarraum, ab ca. 16.30 Pilzbesprechung) Es werden nicht alle bei der Prüfung zu kennenden Pilzarten im Seminar besrpochen - es muss zum Bestehen der Prüfung auch selbständig gelernt werden. Bei Bedarf können wir eine pdf-Datei mit einer Darstellung aller zu kennenden Arten mit den wichtigsten Merkmalen gegen Gebühr von je € 50.-- (für Fedmykologe 1 und für Feldmykologe 2) versenden. Prüfungen zum Feldmykologen 3 sind bisher nicht vorgesehen. Viel bei den Kursen gelernte Thematik bildet aber auch bereits dafür aus.
Der Maler Hermann Wölpert (Großvater mütterlicherseits von Dr. Lothar Krieglsteiner)
Anm vom August 2018.:
Auf dieser Site habe ich nun verschiedene Texte gespeichert, die bisher auf der Startseite gepostet wurden. Man hat mich darauf hingewiesen, dass dies Leute von der Pilzkunde abschrecken würde. Das kann stimmen. Ich möchte aber nicht verstummen und mundtot werden - und mich weiterhin klar gegen die extrem überhöhte Stickstoffbelastung unserer Natur-Reste durch Gülle und Kunstdünger äußern. Täte ich dies nicht, oder nicht auf meiner Website, dann könnte ich morgens nicht mehr in den Spiegel sehen. Insofern bitte ich um Entschuldigung, dass ich Sie hiermit belästige. Und ich verspreche Ihnen: ich werde es weiterhin tun :-)
"Düngt die Felder wieder mit altem Mist,
Sonst ist alles Mist. Sonst ist alles Mist"
Franz Josef Degenhardt - "Wölfe mitten im Mai" (1965)
20.11.2020:
Zusammenfassende Gedanken und Fakten zum Thema Pilze und Nährstoffeinträge habe ich in einem kurzen Vortrag zusammen gefasst - ich musste ihn in zwei Teile Teilen, damit er "klein" genug zum Hochladen war.
Düngung und Pilzvorkommen Teil 1
Düngung und Pilzvorkommen Teil 2
aktuell am 18.01.2019:
Grüne Kreuze - welch starke Symbolik für das Artensterben in Feld, Flur und Wald
Solche grünen Kreuze sieht man seit einiger Zeit häufiger in der Feldflur aufgestellt, vor allem an Stellen, wo intensive landwirtschaftliche Nutzung statt findet. Man hat mir gesagt, dass sie von Bauern aufgestellt wurden. Nun - das kann eigentlich nur einen nachvollziehbaren Grund haben (oder?):
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| Grünes Kreuz in der Feldflur - als Symbol für die Zerstörung unserer heimischen Artenvielfalt - allen voran durch intensive "konventionelle" Landwirtschaft (Überdüngung und Biozide). Foto nördlich von Künzelsau (Baden-Württemberg, 10.01.2020, Foto Lothar Krieglsteiner) |
Das Kreuz ist ja der christlichen Symbolik entlehnt und steht für den Tod. Die grüne Farbe ist das Symbol der Natur und steht für den Verlust der Biodiversität. Urheber der Kreuze sind die Landwirte. Ich freue mich also, dass diese Berufsgruppe so viel Einsicht zeigt und endlich damit beginnt, die Früchte ihres seit 2-3 Generationen stark zum Negativen und Umweltschädlichen veränderten Wirtschaftens ("intensive", "konventionelle" Form der Landwirtschaft mit viel zu viel konzentriertem Dünger und mit viel zu viel Gift-Einsatz) zu reflektieren und zu bedauern. Ich nehme an, die Landwirte protestieren gegen den weltweiten "Freihandel" (in Wirklichkeit eine totale Deregulierung auf Kosten jeglicher moralischer Maßstäbe) und die damit verbundenen Sachzwänge zu falschem Wirtschaften und unsere Politik, die an der unsäglichen Wachstums-Ideologie, die zu diesen Auswüchsen führen muss, weiterhin festhält. Ich sage: Applaus, Ihr Bauern, weiter so! Wehrt Euch gegen die weitere Degradierung Eures wertvollen und traditionsreichen Berufsstandes zum skrupellosen, umweltschädlichen Agronomentum.
Ich halte ausdrücklich fest: unsere Artenvielfalt wurde über viele Generationen von Bauern ausdrücklich gefördert, ihr Wirtschaften hat zum Entstehen zahlreicher Nischen für Tiere und Pflanzen (und natürlich auch Pilze) geführt. Dies muss ganz hoch gewürdigt werden - und man muss (global!) versuchen, dahin wieder zurück zu kommen. Ich freue mich ganz entschieden darüber, dass dies auch von den Landwirten selbst so gesehen wird. Ein Hoffnungszeichen!
(P.S. Leider ist das - Sie haben es bemerkt - Satire. Greifen wir Sie auf!)
https://www.spektrum.de/news/jenseits-der-landwirtschaft/1690036 - ein sehr lesenswerter Beitrag! (Link eingestellt 11.12.2019)
aktuell am 18.09.2019:
Zum Folgenden (Beitrag vom 15.9.) passend mein Schluss-Statement als Pilz-Experte auf die Frage "Was macht den Pilzen zu schaffen" der Moderatorin Evelin König in der Sendung "Kaffee oder Tee" im SWR am 18.09.2019 - hören Sie bitte die letzten ca. 2 Minuten der Sendung an:
aktuell am 15.09.2019 -
Anmerkungen zum Volksbegehren "Artenschutz Rettet die Bienen Baden-Württemberg"
Am 24.09.2019 startet das im Titel genannte Volksbegehren. Ich möchte voraus schicken, dass wir dieses Volksbegehren in hohem Maße unterstützen und ihm viel Erfolg wünschen. Wir bitten alle unsere Leser, sich die Mühe zu machen und zu unterschreiben.
Leider sehen wir aber ein Problem: das Volksbegehren greift unserer Meinung nach viel zu kurz und müsste um etliche weitere Punkte erweitert werden. Ist es erfolgreich und wird umgesetzt, aber nicht ergänzt und zumindest einige der von uns unten genannten Punkte ebenfalls verwirklicht, dann wird auch ein erfolgreiches Volksbegehren unserer Artenvielfalt wenig helfen. Bitte lesen und verbreiten Sie die nun folgenden Zeilen - es ist ein Anschreiben von Katharina und Dr. Lothar Krieglsteiner an die Initiatoren des Volksbegehrens, mit mehreren Umweltverbänden und "grünen" Institutionen in der Kopie. Eine Antwort erhilelten wir leider nur - abe rimmerhin! - von Herrn Prange (die ich ebenfalls unter unserem Schreiben anfüge). Der Klimawandel ist in der Tat ein wichtiges Problem und es sollte uns freuen, dass er mittlerweile ein politisches Thema geworden ist. Der Verlust der Artenvielfalt - unserer Meinung nach vor allem durch Überdüngung - ist aber nicht minder wichtig. Nicht nur Herr Bolsonaro in Brasilien zerstört Artenvielfalt, wir tun es auch. Ganz normal, und von kaum jemandem kritisiert. ...
Nun also unser Anschreiben, unsere Forderungen:
Von: "
Datum: Freitag, 21. Juni 2019 um 15:41
An: "Volksbegehren Artenschutz (proBiene)"<
Cc: "
Betreff: Biodiversität - was wirklich helfen würde
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir (Katharina & Dr. Lothar Krieglsteiner) betreiben die Pilzschule Schwäbischer Wald in Ruppertshofen (nahe Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg) und führen einerseits Seminare für Privatpersonen im botanischen und vor allem mykologischen Bereich durch, andererseits nehmen wir auch wissenschaftliche Aufträge mit mykologischem Fokus z.B. für Nationalparks und Naturschutzbehörden, aber auch im Zuge von Umweltverträglichkeits-Gutachten an. Ich (Dr. Lothar Krieglsteiner) habe eine sehr reiche Gelände-Erfahrung seit seiner frühen Kindheit, habe also die Entwicklung unser heimischen Flora und Funga (und auch Fauna) seit ca. 50 Jahren intensiv beobachtet.
Deshalb liegt uns die Umwelt sehr am Herzen und wir freuen uns über jegliches Engagement, um die Situation der extrem an den Rand gedrängten Natur in Deutschland (und anderswo) zu verbessern.Deshalb möchten wir uns heute an Sie wenden, um Ihre Forderungen im Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in Baden-Württemberg auszuweiten.Wenn wir wirklich etwas erreichen wollen, das nicht nur für die Honigbiene, sondern für alle Insektengruppen und deren Wirtspflanzen (die solle man nicht vergessen) nachhaltig hilfreich ist, dann genügt es nicht, die Belastung durch Pestizide (und andere Umweltgifte) zu beschränken. Die Fokussierung auf "Bio-Landbau" (den stellt man sich auch m.E. zu umweltfreundlich vor) hilft nur sehr begrenzt, denn die Vergiftung ist nicht die einzige, vielleicht noch nicht einmal die hauptsächliche Ursache für den Artenrückgang.Wir sind der Meinung, dass der allgegenwärtige Rückgang der Wirtspflanzen (den man ja auch beklagen muss) mindestens ebenso zur prekären Situation der Insekten beiträgt, denn viele Arten finden schlichtweg ihre Nahrungspflanzen (für ihre Larval-Entwicklung, nicht so sehr in Bezug auf die Nahrung der Imagines) nicht mehr vor.Wir bitten Sie deshalb, Ihren Katalog von geforderten Maßnahmen auszubauen:
- Abschaffung des "Bestandsschutzes der Nutzung" in Naturschutzgebieten. Dieses Gesetz ist ein unsäglicher Anachronismus, das dazu führt, dass selbst innerhalb der Grenzen von NSG "konventionelle Landwirtschaft" ausgeführt wird, mit der Ausbringung von Pestiziden und nicht zuletzt von Gülle und(/oder Kunstdünger. Der Status NSG sollte unvereinbar sein mit der Ausbringung solcher unwelt- und naturschädigender Agentien.
- Erstellung genügend großer Pufferzonen um NSG, in denen keine Landwirtschaft statt findet und vor allem nicht gedüngt werden darf, weder mit Gülle noch mit Kunstdünger - und auch nicht mit Stallmist. Man kann heute wunderbar beobachten, dass NSG vor allem in Tallagen vollkommen eutrophiert sind, und man sieht oft an der Vegetation z.B. in Hanglagen genau, wo Einträge oft von oberhalb (Oberflächenwasser) statt finden (wo z.B. ein Acker liegt) und wo nicht. In Kalkgebieten ist zu bedenken, dass Sickerwasser aus Äckern seine Last an Dünger noch weit entfernt wieder zutage treten lässt.
- Absolutes Düngeverbot für Waldlichtungen. Dort ist es besonders leicht, wieder einigermaßen nährstoffarme und somit ökologisch wertvolle Bedingungen herzustellen.
- Überzählige Gülle sollte nicht auf Wiesen ausgebracht werden, sondern in Biogas-Anlagen verstromt werden. Der dabei entstehende Gärrest kann in speziellen Kläranlagen wieder in Luft-Stickstoff überführt werden. Diese Infrastruktur sollte jedenfalls massiv gefördert werden, und Anreize dafür geschaffen werden, dass sich genau dies für die Landwirte lohnt - dass es sich eben nicht rechnet, Gülle in die Umwelt auszubringen.
- Die Anlage von Blühwiesen sollte nur aus heimischen, nicht gezüchteten, kultivaren Arten bestehen. Ansaaten aus Buchweizen, Büschelschön & co. (wie z.B. in den "Blumenwiesen" von Greenpeace verwendet) helfen vielleicht der Honigbiene und noch einigen anderen Insekten mehr bei der Nahrungs-Suche, aber nicht für die Entwicklung der Mehrzahl der heimischen Insekten-Arten. Es gibt Firmen, die Saatgut von heimischen Pflanzen bereit stellen.
- Massive Erschwernis der Abgabe von Umweltgiften und Kunstdünger in Baumärkten. Es ist ein Skandal, der auch schon öfter angeprangert wurde, wie leicht es für naive Gartenbesitzer ist, sich mit extrem schädlichen Chemikalien zu versorgen. Die Realität entspricht hier in keiner Weise der durchaus vorhandenen (wenn auch viel zu laschen) Gesetzgebung.
- Der Naturschutz sollte sich positive, nicht defensive Ziele setzen. Im Zuge von Natura 2000 findet man nur das Ziel, Zustände zu erhalten, die bereits deutlich gegenüber der Realität vor 2 Generationen verschlechtert waren. Es sollte Ziel sein, die Situation in NSG und anderen Schutzgebieten zu verbessern.
Das Thema Düngung wird meist nur in Bezug auf die Nitratbelastung des Menschen diskutiert. Eutrophierung - das weiß jeder Freiland-Biologe sehr genau - ist aber das Hauptproblem beim Verlust der Artenvielfalt in D.So wird nun die Düngeverordnung so verändert, dass in den am Schlimmsten belasteten Regionen weniger gedüngt werden darf, überall sonst bleibt alles beim Alten. Für die Natur stellt es sich aber so dar, dass man in den schwächer belasteten Regionen reduzierten sollte, denn dort lohnt es sich noch für die Pflanzen, dort gibt es noch genügend Restbestände. Ich wiederhole: wo eine intakte Vegetation besteht, sieht es auch in der Regel für die Insekten besser aus. Und dann noch die Pestizide & co. reduzieren, wunderbar!Dass auch die NOx-Abgase reduziert werden müssen, die auch zur Eutrophierung beitragen, will ich nicht weglassen. Der Direktvergleich von z.B. Flächen neben und vor allem hang-unterhalb von Agrarnutzung mit solchen weiter abseits zeigt jedoch schon deutlich, dass Gülle & Kunstdünger die wesentlich stärkere Belastung darstellen. Und leider ist "Bio-Landbau" (so gut dies klingen mag) kein Mittel, um die N-Belastung deutlich zu reduzieren, leider!Wir bitten also darum, für Ihr wichtiges Volksbegehren und für weitere Naturschutzarbeit diese Themen nicht zu vernachlässigen. Sonst wird es nichts mit Natur- & Insektenschutz.Mit freundlichem GrußDr. Lothar & Katharina Krieglsteiner
Dr. Lothar Krieglsteiner
Diplom-Biologe
Pilzschule Schwäbischer Wald
Ausbilder der Deutschen Gesellschaft für Mykologie DGfM (PSV, Fachberater, Pilzcoach)
Editorial Board der Zeitschrift für Mykologie
www.pilzkunde.de
www.pilzschule-schwaebischer-wald
Katharina Krieglsteiner
M. Eng. Umweltschutz
Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (PSVDGfM)
PilzCoach-Ausbilderin der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM)
Brunnenweg 32
73565 Spraitbach
Tel.: +49 (0)176 96983800
E-mail:
Antwort von Herrn Sven Prange, Koordinator des Volksbegehrens Artenschutz in Baden-Württemberg:
Sehr geehrte Frau und Herr Krieglsteiner,
vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihre Ausführungen.
Wir unterstützen das inhaltlich alles. Der erste Punkt ist ja auch in unserem Gesetzentwurf bereits enthalten.
Wir haben den Gesetzentwurf mit einem breiten Bündnis an Naturschutzverbänden und Landwirtschaftsorganisationen diskutiert und erstellt, dabei sowohl ökologisch wie politisch wünschenswertes als auch rechtlich und politisch machbares Erwogen. Herausgekommen ist der vorliegende Gesetzentwurf, den wir – so schreibt es das entsprechende Landesgesetz vor – bis zum Ende des Volksbegehrens auch nicht mehr ändern dürfen.
Ihre sinnvollen und richtigen Forderungen sind zum Teil so weitgehend, dass sie mit dem geltenden – von grün-rot seinerzeit sehr eng und bürokratisch gefassten – Volksabstimmungsgesetz in Baden-Württemberg rechtlich nicht vereinbar sind. Nichtsdesto trotz wären sie natürlich auch aus unserer Sicht wünschenswert. Wir glauben ja ohnehin, dass unser Gesetzentwurf nur ein Anfang sein kann. Wenn Sie also interessiert sind, Ihre Forderungen mit einer starken zivilgesellschaftlichen Bewegung weiter zu diskutieren und voranzutreiben, würde ich mich freuen, Sie in unserem Unterstützer- und/oder Aktivistenkreis zu begrüßen.
Mit besten Grüßen
Sven Prange
Koordinator Volksbegehren Artenschutz
Antwort an Herrn Prange am 26.6.2019:
Sehr geehrter Herr Prange,
vielen Dank für Ihre schnelle und freundliche Antwort.
Dass die Abschaffung des Bestandsschutzes der Nutzung in Ihrem Gesetzentwurf steht, können wir leider nicht bestätigen. Wir finden lediglich Zeilen darüber, dass Sie fordern, dass der Pestizid-Einsatz in NSG (u.a.) beschränkt oder auch verboten werden kann oder soll. Über Kunstdünger- und Gülle-Ausbringung finden wir keinen Text - können Sie uns sagen, wo diese Forderung genau steht?
Wir freuen uns darüber, dass Sie unserer Analyse Recht geben und dass Sie schreiben, dass der Gesetz-Entwurf nur ein erster Schritt sein kann. Nun - wir hätten uns einen ersten Schritt gewünscht, der auch das zentrale Problem in den Focus stellt: die Düngung.
Natürlich unterstützen wir die Aktion trotzdem und werden auf unseren Kursen und auch privat jedem nahe legen, dafür abzustimmen.
Dass wir unsere Meinung gerne in die öffentliche Diskussion einbringen möchten, ist ja aus unserem ersten Schreiben ersichtlich - deshalb haben wir auch einen gewissen Adressatenkreis in den Verteiler genommen. Sie schreiben nun nur uns zurück. Wir würden gerne unser Schreiben und Ihre Antwort auch auf unsere Website stellen und auch sonst noch weiter verbreiten. Ich denke, dies ist für Sie in Ordnung?
Gerne führen wir die Diskussion mit Ihnen und einem breiten Kreis weiter.
Mit freundlichem Gruß
Katharina und Lothar Krieglsteiner
erneute Antwort von Herrn Prange am 26.6.2019
Sehr geehrte Frau und Herr Krieglsteiner,
Sie haben recht, Ihr erster Punkt ist nur verkürzt in unserem Gesetzentwurf enthalten. Ich bezog mich da auf die Pestizidbelastung.
Grundsätzlich dürfen Sie gerne weiter verbreiten, was ich Ihnen schrieb. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es nicht eigentlich zielführender wäre, Sie würden den Gesetzentwurf und unsere begleitenden Inhalte weiterverbreiten, die Sie auf www.volksbegehren-artenschutz.de finden.
Mit besten Grüßen
Sven Prange
........................
Ende des Beitrages zum Volksbegehren Artenschutz in Baden-Württemberg
https://www.tagesschau.de/inland/seehofer-braunbaer-101.html - aus aktuellem Anlass am 1.4.2018
Natürlich nur ein Aprilscherz ist der obige Link - schade! Nicht, dass ich meine, dass der Braunbär unbedingt in D wieder angesiedelt werden sollte. Dies würde nicht gehen - zu dicht ist D bevölkert und die Vorbehalte und Ängste in der Bevölkerung, die bei Wolf und Luchs schon enorm sind, wären riesig. Nein - wer einen Braunbär außerhalb eines entwürdigenden Geheges sehen möchte, der muss nach wie vor z.B. nach Kroatien, Rumänien oder Nordschweden fahren.
Ein anderer Satz aus dem Scherz-Artikel ist es, den ich eigentlich gar nicht witzig finde: "Heimat brauche auch eine starke indigene Flora und Fauna, meint Seehofer.". Ja - in der Tat wäre die Rettung der Arnika oder des Flachbärlapps vor dem Aussterben - und mit ihnen von Hunderten, ja Tausenden von Pflanzen (und Pilzen) etwas für einen Heimatminister. Wenn schon Umwelt- und Landwirtschaftsminister hier sich nicht zuständig sehen. Das Gleiche gilt für die Insektenwelt.
Also, Herr Seehofer, setzen Sie sich für unsere Heimat ein, für unsere heimischen Pflanzen und Tiere. Kämpfen Sie gegen schädliche Lobbys wie Bauernverband u.a., kämpfen Sie für eine Abschaffung des unsäglichen Bestandsschutz der Nutzung in Naturschutzgebieten (oder anders gesagt: tun Sie das Gegenteil dessen, was Sie schon lange tun). Viele dieser Gebiete sind das Papier oder das Blech der Schilder längst nicht mehr wert, auf dem sie stehen. Ja - dies wäre wirklich eine Aufbabe für einen Heimatminister.
Leute, die sich über den Islam und über zu viele Flüchtlinge beklagen, haben wir wirklich genug. Dafür, Wasser auf deren Mühlen zu schütten, brauchen wir Sie sicher nicht, Herr Seehofer!
am Seitenende finden Sie ein paar Bemerkungen zum Wesen der Pilze, zum Pilz-Schutz und zur verheerenden Rolle der Eutrophierung auf unsere Natur
![]() |
| wer sagt`s denn: heute auf Facebook ein Post der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zur Dünge-Problematik (4.1.2017) - Darstellung von Rita Lüder |
Lesen Sie hierzu bitte https://www.dgfm-ev.de/wissenswertes/pilze-und-guelleduengung
Wenn Sie selbst dazu aktiv werden wollen, empfehle ich:
https://www.campact.de/Duengeverordnung
Bemerkungen zum Wesen der Pilze, zum Pilz-Schutz und
zur verheerenden Rolle der Eutrophierung auf unsere Natur
Pilze sind keine Pflanzen - sie bilden ein eigenständiges Reich neben Pflanzen und Tieren (und vielfältigen "Protisten", Einzellern einschließlich der interessanten "Schleimpilze"). Was wir ernten, sind die Fruchtkörper der Pilze - der eigentliche Pilz lebt im Boden oder im "Substrat" (Holz, Laub- und Nadelstreu, Pflanzenreste u.a.). Unsere Vorstellung von Pilzen ist von den Fruchtkörpern, die wir sammeln und essen, geprägt. Die Fruchtkörper der Pilze stellen aber nur eine zur Fortpflanzung entwickelte Sonderstruktur dar. Ansonsten ist der Pilz (das "Myzel") eigentlich ein loses, möglichst viel Oberfläche berührendes Netzwerk aus miteinander verbundenen, aber nach allen Richtungen wachsenden Pilz-Fasern darstellt. Dies liegt daran, dass Pilze (bei den Sapromyzeten, den "Leichenzehrern") eine außerkörperliche Verdauung haben - was bei uns im Magen stattfindet, passiert bei Pilzen außerhalb. Die Pilze scheiden Wirkstoffe (Enzyme) aus, die das Material außerhalb des Pilzkörpers (der Gesamtheit der Zellen, der "Hyphen" - das Myzel) aufschließen können. Die große Oberfläche der Pilzfäden im Verhältnis zum Körper-Innenraum mit selektiver Durchlässigkeit der Zellwand dient der Aufnahme der gebildeten Spaltprodukte. Dies ermöglicht dem Pilz so nach Durchwachsen des Substrats dessen Aufschluss - die Ernährung des Lebewesens Pilz. Andere Pilze ernähren sich (zusätzlich) anders, indem sie enge Verbindungen mit lebenden Pflanzen (vor allem auch Bäumen) eingehen. Pilzfäden dringen in die Baumwurzeln (bei den meisten Pilzen nur zwischen, nicht ins Innere der Zellen) ein und liefern dem Baum viel Wasser und darin gelöste Salze und Mineralien, für die Pflanzen oft überlebenswichtig. Was hat der Pilz davon? Nun, er wird ernährt - durch den Baum, der für ihn "billigen" Kohlenstoff (das Haupt-Element auch unserer Nahrung aus Kohlenhydraten, Fetten und auch Proteinen) an den Pilz abgibt, in Form des vom Baum durch Photosynthese gebildeten Zuckers. Solche "Symbiose" (oder besser Verflechtung) gibt es in der Natur immer wieder - auch bei den sprichwörtlichen Flechten, die ja nichts als Pilze sind, die zu ihrer Ernährung Algen in ihr Körper-Inneres aufgenommen haben und dafür (um ihrer lebenswichtigen Alge Schutz vor Austrocknung zu bereiten) verdichtete, verhärtete Strukturen zu bilden (wie sie auch z.B. mehrjährige Fruchtkörper von "Baumpilzen" sind). Haben Sie alles verstanden? Vielleicht nicht - und vielleicht habe ich mich zu kompliziert ausgedrückt. Auf dem Kurs können Sie nachfragen - und ich bemühe mich sehr darum, Sie bei Ihrer Kenntnis "abzuholen", wie man heute so zu sagen pflegt :-)
Pilze sammeln ist ein schönes Hobby - Pilze essen sowieso. Pilze bestimmen und ihre Vielfalt kennen lernen lohnt sich nicht nur aus kulinarischen Gründen, sondern auch, weil sie ein besonders schöner Teil unserer wunderbaren Natur (mancher würde auch sagen Schöpfung) ist, auf vielfältige Weise mit den anderen Lebewesen im Ökosystem verbunden und interagierend. Der Wald als Internet der Bäume und Pilze ist ein Bild, das natürlich nicht wörtlich, aber im übertragenen Sinne durchaus passend "gemalt" werden kann. Die Beschäftigung mit Pilzen, Pflanzen, Tieren macht sehr viel Freude und bietet jederzeit Spannung und Unterhaltung.
Leider sieht man aber auch mit steigender Kenntnis immer besser, dass die Welt bei uns nicht in Ordnung ist. Die Artenvielfalt - ob bei Pilzen, Pflanzen oder Tieren (vor allem Insekten) - ist auf dem Rückzug. Ein wesentlicher Faktor ist die Eutrophierung ganz Deutschlands und auch sonst weiter Landstriche der Welt - überall dort, wo immer intensiver landwirtschaftliche (oder intensiv-forstwirtschaftliche) Nutzung statt findet. Nährstoffarme Standorte sind auf dem Rückzug. Gülle, Kunstdünger und die Abfälle des "Benzin vom Acker" überfluten unsere Äcker und Wiesen (direkt gedüngt) und sickern auch weit vom Rande und den Waldwegen her in die Wälder selbst ein. Nur die Kernbereiche größerer Waldgebiete sind (im Osten Baden-Württembergs) oft noch einigermaßen nährstoffarm (sofern nicht Waldkalkungen dem entgegen wirken) - und zum Teil Kuppenlagen, die bewaldet sind (im Schwäbisch-Fränkischen Wald heute selten). Auf Wiesen sieht die Lage deutlich verheerender aus - nährstoffarme Grasplätze sind nur noch in wenigen Regionen Deutschlands in größerem Umfang vorhanden. Allgemein ist es Usus geworden, die massenhaft anfallende Gülle noch auf dem letzten Stückchen Waldwiese auszubringen, auch zu ganz unpassenden Zeiten (Regenwetter). Offenbar ist es alternativlos, dass wir unsere Artenvielfalt umbringen. Ein Skandal ist ferner das Naturschutzgesetz, das in Naturschutzgebieten den "Bestandsschutz der Nutzung" enthält. Wo z.B. vor Unterschutz-Stellung Landwirtschaft war, darf weiterhin (konventionelle) Landwirtschat betrieben werden. Dies ist heute ein Treppenwitz - so manche Naturschutzgebiete verdienen ihren Namen kaum noch, sie ertrinken in den Stickstoff-Fluten zu Brennnessel-Meeren. Die Dünge-Problematik (dazu kommen natürlich N-Immissionen aus Verkehr und Industrie) ist nicht der einzige Faktor, aber aus nicht nur meiner Sicht derzeit gravierendste beim galoppierenden Verlust der heimischen Biodiversität (wie Sie wissen ein weltweites Problem ...). Ein Umdenken sollte hier dringend statt finden.
Dazu in geradezu grotesker Gegensätzlichkeit stehen die Verordnungen zum "Schutz" von Pilzen im Gesetz, das es verbietet, die Fruchtkörper bestimmter als bedroht angesehener Pilzarten zu sammeln. In NSG ergibt sich so die groteske Situation, dass Fruchtkörper nicht entnommen werden dürfen (was den Pilz-Myzelien wenig schadet), aber Dünger ausgebracht werden darf, was zum Verlust aller nährstoff-fliehenden Organismen führt, an Ort und Stelle sowie in unterschiedlich weiter Umgebung. Die Spitze des Eisbergs ist die Situation im Nachbarland Österreich, speziell in Kärnten, wo ein neues "Naturschutz"-Gesetz das Ganze auf die Spitze treibt. Der Pilzesammler und vor allem der freiberufliche Pilzkundler läuft Gefahr, in die Illegalität getrieben zu werden, indem dort ganze Pilz-Gattungen unter "Naturschutz" gestellt wurden. Darunter sind solche wie (nur die krassesten Beispiele) die Helmlinge (Mycena), die Faserlinge (Psathyrella) und die Risspilze (Inocybe) - alles Gattungen, die sehr viele, darunter etliche häufige und teils massenhaft auftretende Arten enthalten. Noch grotesker Weise fehlen gerade die gefährdesten Pilze wie die Fleisch- und Korkstachelinge (Sarcodon, Hydnellum u.a.) in der "Schutz"-Liste. Es wird Zeit, dass die wahren Ursachen des Pilze-Rückganges in Angriff genommen werden und nicht abgelenkt wird mit einem Sündenbock des Pilze-Sammlers. Pilze sammeln und essen ist, wenn es mit Augenmaß gemacht wird, keine Gefährdungs-Ursache von Belang, im Gegensatz zur übermäßigen Stickstoff-Kontaminierung durch konventionelle, aber auch "biologische" Landwirtschaft (ein Label, das zwar eine weniger schädliche, aber dennoch keineswegs nachhaltige Bewirtschaftung bezeichnet).
Pilze-Pflanzen-Natur
Pilzschule Schwäbischer Wald - http://www.pilzschule-schwaebischer-wald.de/
Pilzkurse - Pilzseminare - Pilzführungen - Mooskurse - Pflanzenkurse - Pilzausstellungen etc.

