Pilz des Monats September 2014 - Bergporling (Bondarzewia mesenterica)
Dieser große, büschelhütige Porling erinnert an der Wuchsform und vom ersten Sicht-Eindruck vor allem an den Riesenporling (Meripilus giganteus), mit dem er aber nicht näher verwandt ist. Das kann man schon erkennen, wenn man die deutlich anderen und größeren Poren ansieht, und daran, dass der Bergporling im Gegensatz zum Riesenporling nicht schwärzt.
Poren des Bergporlings - Bayern, Nationalpark Bayerischer Wald, NSG "Mittelsteighütte", am 10. Oktober 2007, leg., det., fot. L. Krieglsteiner |
Mikroskopisch fallen die amyloid ornamentierten Sporen auf – eine Gemeinsamkeit mit Täublingen und Milchlingen, mit denen er tatsächlich (wie der Wurzelschwamm Heterobasidion annosum s.l.) nahe verwandt ist (heute Ordnung Russulales).
Sporen des Bergporlings - Schwäbischer Wald bei Kaisersbach (Baden-Württemberg), Bannwald Steinhäusle, am 2.10. 2007, leg., det., fot. L. Krieglsteiner |
Der Bergporling ist streng an die Weißtanne (Abies alba) gefunden, an deren Stämme er an der Basis oder Wurzel ansitzt und von der er parasitisch lebt. Junge Bergporlinge gelten als essbar, solange der Pilz weich und noch nicht bitter ist. Er ist allerdings wegen seiner Seltenheit zu schonen, steht er doch auch auf der Roten Liste der Großpilze Deutschlands und Baden-Württembergs (jeweils 2: stark gefährdet). Die aktuelle Aufnahme wurde beim Seminar PSV 1 in der letzten Woche im Schwäbisch-Fränkischen Wald aufgenommen. Der Durchmesser betrug hier ca. 35 cm, also ein durchaus stattliches Exemplar.
Bergporling (Bondarzewia mesenterica) im Schwäbischen Wald (Baden-Württemberg ö. Stuttgart) bei Gmeinweiler - 19. August 2014 beim Pilzkurs PSV 1, det., fot. L. Krieglsteiner |
Weit größere Bergporlinge kann man in urwaldartigem Nadelwald finden, z.B. im Nationalpark Bayerischer Wald. Zum Größenvergleich dienen hier die Pilzforscher Peter Karasch und Regina Siemianowski, die freundlicherweise keine Einwände gegen eine Publikation ihrer Köpfe im Rahmen der Bergporlings-Thematik einzuwenden haben.
Bergporling (Bondarzewia mesenterica) - Bayern, Nationalpark Bayerischer Wald, großer Fruchtkörper mit Größenvergleich zu Peter Karasch und Regina Sieminanowsksi (Totholz-Projekt Natinalpark Bayerischer Wald) NSG "Hans-Watzlik-Hain", am 6, Oktober 2011, leg., det., fot. L. Krieglsteiner |