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Pilz des Monats Juni 2014: Hirschbrauner Risspilz (Inocybe cervicolor)

Der Hirschbraune Risspilz (Inocybe cervicolor) ist in verschiedener Hinsicht ein typischer, in anderer Hinsicht kein typischer Vertreter der Gattung. Fangen wir mit den rein optischen Merkmalen an, dann haben wir einen Braunsporer mit radial faserig bis schuppiger Hutbekleidung, mit ± kegeligen Hüten und mit ± braunen Farbtönen in Hut und Stiel. Eine Cortina (Schleier – spinnwebenartiges Teil-Velum) ist wie bei vielen Arten (etwa der Hälfte der Gattung) vorhanden, allerdings ist sie sehr flüchtig und schon bei etwas älteren Fruchtkörpern meist nicht mehr zu sehen. Gut passend zur Anwesenheit einer Cortina ist die Tatsache, dass Caulozystiden (Stiel-Zystiden) nur an der absoluten Stielspitze vorhanden sind, der Stiel ist also nur oben „bereift“ und nicht auf ganzer Länge, stielabwärts ist die Stielbedeckung längs, eingewachsen oder auch etwas abstehend faserig. 

  

 

 

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Hirschbrauner Risspilz (Inocybe cervicolor) - "Tanauer Wald" n. Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg, Schwäbischer Wald) 2.8.2007, leg., det., Foto L. Krieglsteiner

Machen wir mit einem weiteren typischen Risspilz-Merkmal weiter, dem Geruch – dieser ist bei einem großen Teil der Gattung spermatisch, bei einigen anderen seifig-süßlich („birnenartig“), und noch einige weitere „exotischere“ Gerüche kommen vor. Beim Hirschbraunen Risspilz ist der Geruch wie bei wenigen anderen Arten muffig, man liest auch Bezeichnungen wie „nach altem Weinfass“. Kommen wir zum Sporenpulver und der Lamellenfarbe. Wie bei allen Risspilzen ist das Sporenpulver braun mit wenig Rot-Tönen, man spricht von Tabakbraun oder auch milchkaffeebraun – wobei letzteres eher die reife Lamellenfarbe bezeichnet, der Sporenabwurf ist durchaus ziemlich dunkel.

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Hirschbrauner Risspilz (Inocybe cervicolor) - Sporenabwurf - Foto L. Krieglsteiner

Kommen wir zu den Mikromerkmalen, also zunächst den Sporen. Wie bei ca. 2/3 der Gattung sind sie glattwandig und nicht höckerig skulpturiert.

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Hirschbrauner Risspilz (Inocybe cervicolor) - glattwandige und teils etwas bohnenförmige Sporen - Foto L. Krieglsteiner

Die Zystiden (an der Lamellenschneide – auf der Fläche fehlen sie hier!) sind nicht wie für den Großteil der Gattung typisch dickwandig mit Kristallschopf („metuloid“), sondern dünnwandig und ohne Kristalle, wie es nur für die relativ artenarmen Untergattungen Mallocybe und Inosperma der Fall ist.

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Zystiden der Lamellenschneide (Cheilozystiden) des Hirschbraunen Risspilzes (Inocybe cervicolor) - Foto L. Krieglsteiner

Die Sektion Cervicolores, zu der unsere Art gehört, ist dann durch (unterschiedlich starkes) Röten des Fruchtkörpers (bei I. cervicolor meist nur schwächer) und durch die Tendenz zu schuppig werdenden Hüten gekennzeichnet.

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Hirschbrauner Risspilz (Inocybe cervicolor) - Schwäbischer Wald, Hafental bei Hintersteinenberg (Baden-Württemberg, nw. Schwäbisch Gmünd) - 27. Mai 2012, leg., det., Foto L. Krieglsteiner

Die Hutfarbe von I. cervicolor schwankt von mehr graubraun zu gelbbraun und rotbraun, meist ist die Färbung nicht allzu intensiv. Ob Hirsche immer solche Farben haben, sei dahingestellt J. Viele Details? Nun ja, es sind noch längst nicht alle, und es gibt eben zahlreiche Risspilz-Arten, die nicht ganz leicht und ohne Mikroskop meist nicht sicher zu unterscheiden sind. Wer sich dafür interessiert, sollte am 4.-5. August im Schweizerischen Siebnen (unweit des Züricher Sees) dabei sein – dort gibt es einen Kurs über die Gattung Risspilze, wo ihre Bestimmung ausführlich geübt wird.

Ich vergaß noch zu erwähnen, dass alle Risspilze Mykorrhizapilze sind. Der Hirschbraune Risspilz ist dabei unter Laub-, häufiger noch unter Nadelbäumen zu finden, ist also wenig wählerisch. Der Hirschbraune Risspilz bevorzugt kalkhaltige Böden. Sehr oft – und das macht ihn zu einem passsenden „Pilz des Monats Juni“ ist die Art schon früh im Jahr zu finden – ausgiebige Funde sind oft schon zu diesem frühen Saison-Zeitpunkt möglich.

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Hirschbrauner Risspilz (Inocybe cervicolor) - Tanau n. Schwäbisch Gmünd (Schwäbischer Wald, ö. Stuttgart, Baden-Württemberg), 13.6.2013, leg., det., Foto L. Krieglsteiner
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