• Slide Nummer 0
  • Slide Nummer 1
  • Slide Nummer 2
  • Slide Nummer 3
  • Slide Nummer 4
  • Slide Nummer 5
  • Slide Nummer 6
  • Slide Nummer 7
  • Slide Nummer 8
  • Slide Nummer 9
  • Slide Nummer 10
  • Slide Nummer 11
  • Slide Nummer 12
  • Slide Nummer 13
  • Slide Nummer 14
  • Slide Nummer 15
  • Slide Nummer 16
  • Slide Nummer 17
  • Slide Nummer 18
  • Slide Nummer 19
  • Slide Nummer 20
  • Slide Nummer 21

 

Pilz des Monats August 2022 – Wolliger Korkstacheling (Hydnellum mirabile)

Gestern sind wir von unserer Exkursionsfahrt nach Skandinavien (Schweden und dann Norwegen) zurück gekehrt – und eine der sich nun stapelnden Aufgaben ist es, den „Pilz des Monats“ zu erstellen. Deshalb gibt es heute einen eher kleinen Beitrag und ich stelle einen tollen Einzelfund vor, von einer Art, die ich bisher durch eigenen Funde nur von etwas älteren Aufsammlungen aus Portugal (Algarve) kannte (die ich heute nicht in den Beitrag einschließe).

In der Nähe von Snåsa (Norwegen, Trøndelag) machten wir eine Tour auf eine teilweise unter Schutz stehende Halbinsel, die auf beiden Seiten mit einem Wanderweg erschlossen ist.  Es war leider die einzige Exkursion, bei der wir Kiorkstachelinge finden konnten – dafür aber verschiedene Arten (neben H. mirabile noch H. peckii und Phellodon cf. confluens und P. tomentosus). Es handelte sich um einen nährstoffarmen Kiefernwald mit Beersträuchern und auch z.T. Bodenflechten (Cladonia stellaris u.a.), ein typisches Habitat für Korkstachelinge, wie es leider auch in Norwegen zumindest in Tallagen immer seltener wird (Norwegen hat in den letzten Jahren bezüglich Intenisv-Landwirtschaft und Düngung stark „aufgeholt“). Der Boden erschien auf den ersten Blick sauer, allerdings zeigten verschiedene Pflanzen (z.B. Wintergrün-Arten) einen gewissen Basenanteil des Bodens an. Häufig hat man in niederschlagsreichen, kalten Regionen eine stärkere Humusbildung, die eine unterschiedlich dicke, saure Auflage auch über basenreichem Ausgangsgestein schafft, welche aber von Pflanzen und Pilzen mit tiefer reichendem Wurzel- bzw. Myzelsystem durchdrungen wird.  Bei uns in Deutschland sind dickere Humusauflagen immer seltener – Nährstoffeinträge und Temperaturerhöhungen lassen den Abbau der Baumstreu beschleunigen.

Hydnellum mirabile 1 Wolliger Korkstacheling Norwegen Trondelag Snasa Flechten Kiefernwald Naehrstoffeintraege Cladonia stellaris Moose Kalk sauer Krieglsteiner
Hydnellum mirabile 2 Wolliger Korkstacheling Thelephoraceae Mykorrhiza Fleisch scharf KOH Reaktion schwach ohne Schnallen selten Pilzschule Schwaebischer Wald
Hydnellum mirabile 3 Wolliger Korkstacheling Hutoberseite strohgelb rotbraun Faerbender Braunporling Phaeolus schweinitzii Norwegen Skandinavien Pilzexpertin
Hydnellum mirabile 4 Wolliger Korkstacheling PSV Feldmykologe Pilzexpertin Krieglsteiner Pilzschule Schwaebischer Wald Norwegen Trondelag
Hydnellum mirabile 5 Wolliger Korkstacheling Fleisch blass gezont Geschmack scharf Hydnum acre Naehrstoffeintraege Duengung Humus basenreich sauer Feldmykologe
Hydnellum mirabile 6 Wolliger Korkstacheling Krieglsteiner Pilzschule Schwaebischer Wald Pilzexperte Pilzfuehrung Pilzseminar Pilzfreunde Feldmykologe
Hydnellum mirabile 7 Stacheln Zuwachszone blass strohgelb Geschmack scharf PSV Feldmykologe Pilzexpertin Katharina Krieglsteiner Norwegen Snasa Trondelag selten
Hydnellum mirabile 8 Humusauflage Basenanteil Flechten Cladonia Myzelsystem Schnallen Geschmack scharf Feldmykologe Krieglsteiner Pilzschule Schwaebischer Wald
Wolliger Korkstacheling (Hydnellum mirabile) am 10.07.2022 auf der Halbinsel Alnestangen im See Snåsavatnet (Norwegen, Trøndelag, w. Snåsa, GPS: N64°12'19.10" E12°9'18.58", ca. 24 m NN) in moosiger Partie von nährstoffarmem Kiefernwald über basenhaltigem Gestein, bedeckt durch dicke Humusauflage, gesellig und frisch fruchtend, in etwa 3 m Abstand zu Phellodon cf. confluens, leg., det. Katharina & Lothar Krieglsteiner, Fotos Lothar Krieglsteiner

H. mirabile ist durch mehrere Merkmale gut kenntlich. Zum einen die starke Filzigkeit vor allem der Hut-Oberseite, die mit junge strohgelber, dann rotbrauner Färbung aufwartet und im Farbspiel ein wenig an den Färbenden Braunporling (Phaeolus schwenitzii) erinnert. Dazu das helle zonierte Fleisch, das mit KOH kaum Verfärbungen erfährt. Und nicht zuletzt noch der deutlich scharfe Geschmack, der schon zur Benennung als Hydnum acre Quel. 1878 (heute ein Synonym) führte. Eine mikroskopische Untersuichung, die das Fehlen von Schnallen und die passende Sporengröße verifiziert, erübrigt sich fast, wenn man nur die Identifikation im Blick hat.

Korkstachelinge sind nicht immer leicht zu bestimmen, vor allem, wenn man nur ältere oder auch nur junge Fruchtkörper zur Verfügung hat. Die Probe aus Snåsa war hier eine wohltuende Ausnahme 😊.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.