Kalk-Saumbeet
Wie die anderen Garten-Projekte, so startete auch das Kalk-Saumbeet mit einer weitaus kleineren Fläche, als es heute einnimmt. Wir begannen (von der Terrasse aus) links von unserem Fliederbusch damit, einen Bereich mit Steinen zu markieren und dort den Oberboden nach und nach gegen vertrauenswürdige Kalk-Erde von der Schwäbischen Alb auszutauschen - und dabei nach und nach entsprechende Pflanzen einzubringen. Immer wenn wieder Erde zum Austausch zur Verfügung stand, wurde das Kalk-Saumbeet erweitert - zunächst bis es in etwa die Fläche zwischen den Garten-Abgängen der Terrasse links (an der Garage) und rechts (neben dem Flieder) und dem Morchelbeet bzw. dem dazwischen angelegten Stein-Weg einnahm. Erst später (daran war anfangs nicht zu denken) konnte auch ein Streifen der Garage entlang (zwischen dem Weg und der Nahrungszone) und links in Richtung Hauskante (bei unserer Heckenrose) mit eingeschlossen werden, so dass diese Zone heute ein größeres Band mit dem ursprünglichen Kalk-Saumbeet als verbreitertes Zentrum ausmacht. Inzwischen ist das Kalk-Saumbeet sogar lückenlos (und an der Nahrungszone vorbei) mit der Kalkstein-Mauer verbunden (siehe dort).
Natürlich muss immer gegen Verschiedenes angekämpft werden, um die Vegetation zu verbessern, aber auch nur, um sie im jetzigen gegenüber dem Anfangszustand schon extrem verbesserten Zustand zu erhalten. Zunächst besteht immer noch im ganzen Garten (besonders in der Nahrungszone, aber auch sonst überall) eine Samenbank mit auf die Dauer unerwünschten Pflanzen (Ruderalpflanzen wie Einjähriges Rispengras, Lolch, Breitwegerich, Haarfeiner Pippau, u.v.a..), die ständig anwachsen und entfernt werden sollten, bevor sie zu viel Raum einnehmen und erneut fruchten. Jäten ist also (wie in den anderen Garten-Bereichen) immer wieder angesagt. Zum Anderen ist unser Flieder, der im Zentrum des Kalk-Saumbeetes steht, immer dabei, aus dem Wurzelbereich neue Schößlinge zu treiben. Diese müssen wir entfernen, sonst gibt es irgendwann ein ausgedehntes Flieder-Gebüsch, in dem unsere Kalk-Saumgesellschaft nicht bestehen kann. Und dann ist auch die Vermehrung der erwünschten Pflanzen irgendwann ein Problem, denn die stärkeren von ihnen (z.B. Skabiosen-Flockenblume) drücken andere zur Seite und hindern sie am Gedeihen. Immer wieder pflanze ich neue Triebe aus, an den Rand des Gartens (siehe Projekt Hecke).
Zentrum des späteren Kalk-Saumbeetes am 28.03.2017 - man sieht unser Wirken bisher nur an einem kleinen Zweighaufen aus abgeschnittenen Flieder-Zweigen. Die Vegetation verrät im Foto noch nichts über uns - nur zwei von unseren Vorbesitzern stammende Narzissen blühen. Solche Kulturformen haben wir noch nicht völlig, aber weitgehend ausgerottet. Ein durchaus langwieriges Unterfangen. Rechts vom Foto (siehe Folgefoto) wären schon erste Spuren von uns zu erkennen gewesen, aber ein Foto aus dieser Zeit liegt davon nicht mehr vor. |
Kalk-Saumbeet, zentraler Bereich, am 09.07.2017. Man sieht schon eine ganze Menge: ausgetauschten und durch Kalk-Erde mit Steinen ersetzten Oberboden und erste eingebrachte Vegetation - so z.B. oben blühend Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum). Nach dem Morchelfeld war das Kalk-Saumbeet das erste in Angriff genommene Projekt unseres Gartens. |
Kalk-Saumbeet (im Foto links vom noch ganz grasigen "Weg") am 06.06.2018 - man sieht schon einiges mehr, z.B. im Vordergrund blühend Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides). Rechts das Morchelfeld zum damaligen Zeitpunkt mit unserem Kirschbaum. |
noch ein Foto vom 06.06.2018, diesmal von der Terrasse aus photographiert. Sie sehen z.B. Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa, l.) und Ebensträußige Wucherblume (Tanacetum corymbosum Mitte hinten). Im Mittelgrund der noch grasige Weg, im Hintergrund das Morchelbeet. |
noch einmal am 06.06.2018: Sie sehen einen frisch geschaffenen Erweiterungsbereich mit abgetragenem Oberboden und frisch eingebrachter Kalk-Erde von der Schwäbischen Alb. Links oben der Flieder vor der Terrasse, rechts nicht mehr sichtbar hinter dem Gras-Streifen das Morchelbeet, |
Kalk-Saumbeet (r. vom Stein-Weg - l. das Morchelbeet ) am 14.07.2019. Es ist schon eine gut ausgebildete Saumgesellschaft zu sehen - im Vordergrund mit Gemeinem Leinkraut (Linaria vulgaris) und Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) |
Kalk-Saumbeet (links vom Stein-Weg, um den Flieder herum - Mitte hinten das Morchelbeet, r. das Wiesenbeet) am 04.10.2019. Viel blüht nicht mehr ... |
Kalk-Saumbeet am 04.12.2019 - Winterzustand mit dem Flieder vor der Terrasse. |
Erweiterungszone nach SO - die Garage entlang (Foto am 21.12.2019). Boden wurde in einem Streifen links des Weges ausgetauscht, erste Pflanzen eingebracht. Noch viel Arbeit nötig ... |
Kalk-Saumbeet am 23.01.2020. Winterzustand. Terrasse links, Flieder zentral, im Hintergrund der Rosmarin, dann Erweiterungs-Streifen SO. Rechts des teils fertig mit Steinen ausgelegten Weges im Hintergrund die Nahrungszone (Kompostfeld) mit beginnendem Kalkstein-Riegel vor der Grenzmauer zum Nachbarn SO. |
Kalk-Saumbeet am 30.03.2020. Im Vordergrund blühend das März-Veilchen (Viola odorata), r. Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides). Im Hintergrund unsere Wasserfässer vor der Seitenstraße NW. |
Kalk-Saumbeet am 13.04.2020 (l. Morchelbeet mit bläulichgrünem Färberwaid, Hintergrund Wiesenbeet). Im Vordergrund sehen Sie Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus l.), Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris r.), mehr im Hintergrund Mandelblättrige Wolfsmilch. |
Kalk-Saumbeet am 15.05.2020. Schon recht gut ausgebildete wärmeliebende Saumgesellschaft mit Charakterart Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum - V. Geranion sanguinei), links dahinter weniger auffällig Wimper-Perlgras (Melica ciliata) und im Vordergrund blühender Margerite (Leucanthemum vulgare), im Hintergrund vor der Terrasse gepflanzter Rosmarin. |
noch ein Foto vom 15.05.2020: rechts des Schotterweges Morchelbeet mit selbst ausgesätem Färberwaid (Isatis tinctoria) - der blaue Fleck in der Mitte ist Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium). |
noch einmal der 15.05.2020 - u.a. mit Blutrotem Storchschnabel u.Margerite, im Hintergrund Wiesenbeet bis zur beginnenden "Hecke" |
Erweiterungszone NW hinter Steinweg am 16.05.2020. Hier wurde (bis heute) nur punktuell Boden ausgetauscht, aber u.a. mit Samen Pflanzen eingebracht. Z.B. hier blühend die Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) |
Erweiterungszone SO (der Garage entlang) am 16.05.2020. Der Oberboden wurde ausgetauscht und Kalkboden eingebracht - und erste Pflanzen nährstoffärmerer Standorte. Ein 2 m langes Stück muss heute mit weniger Licht auskommen, da hier nun eine Gartenbank steht (s.u.). Praktisch: mit dem Gartenschlauch kann man bei Trockenheit hier und weiter weg im Garten abhelfen :-) |
Kalk-Saumbeet am 16.05.2020: bunter, schön eingewachsener Saum z.B. mit Großem Ehrenpreis und Margerite. Im Vordergrund fruchtend der Löwenzahn (Taraxacum S. Ruderalia) - diese Art und andere drängen wir eher zurück, z.B. durch Verzehr :-) Verwendbar ist die ganze Pflanze, besonders lecker schmecken die noch ungeöffneten Blühknospen. |
Kalk-Saumbeet am 16.06.2020: Sommer-Aspekt u.a. mit Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula) und Großem Ehrenpreis, im Vordergrund überhängend Aufrechte Trespe (Bromus erectus) |
Kalk-Saumbeet am 20.07.2020, vom Garagen-Dach aus photographiert. Sie sehen links die Terrasse mit Blumentöpfen, den zentralen Bereich des Saums u.a. mit (auf dem Foto schwer erkennbar) Behaartem Johanniskraut (Hypericum hirsutum), Echtem Labkraut (Galium verum) sowie Gemeinem Dost (Origanum vulgare). Links vom Steinweg das Morchelbeet, hinter der "Kreuzung" dessen das Wiesenbeet. |
Kalk-Saumbeet am 15.07.2020 - Ausschnitt mit blühender Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) und Bunter Kronwicke (Securigera varia, früher Coronilla varia) |
Kalk-Saumbeet am 13.11.2020 - Spätherbst-Aspekt mit Beginn der (im Vordergrund liegenden) Erweiterungszone NW mit blühendem Thymian (Thymus cf. pulegioides). |
Kalk-Saumbeet im zeitigen Frühling, 23.03.2021. Im Vordergrund blühender Seidelbast (Daphne mezereum - bei vertrauenswürdiger Gärtnerei erworben). Im Hintergrund die Erweiterungszone SO mit neu eingebrachter Sitzbank (extra mit kleinen Füßen) sowie im Vorjahr eingebautem Insektenhotel vor der Grenzmauer, rechts die Nahrungszone und Kalkstein-Mauer. |
... und der Blick wieder zurück: im Vordergrund Erweiterungszone SO mit neuer Sitzbank, dahinter dann das zentrale Kalk-Saumbeet, links vom Weg die Nahrungszone, dahinter das Morchelfeld. Ganz im Hintergrund Seitenstraße NW mit gelinde gesagt kaum naturnah gestaltetem Nachbargrundstück. |
Die Sukzession ist immer im Gange und sie ist nicht immer im Sinne unserer Vorhaben. Von Natur aus (ganz ohne unsere Eingriffe) würde Gebüsch (zunächst durch die ebenfalls sehr vermehrungskräftigen Heckenrosen) das Gelände erobern ("Dornröschenschloss") - und die Bäume dann natürlich auch, die das Ganze in einen kleinen Wald verwandeln. Nun ja - das können wir nicht zulassen, schließlich wollen wir ja auch noch eine Weile hier wohnen ...
Trotzdem: wir sind sehr zufrieden mit unserem Kalk-Saumbeet, auch wenn es natürlich etwas Arbeit macht, es in einem artenreichen Zustand zu erhalten und auszubauen. Wir halten Sie auf dem Laufenden!