Pilze im Rahmen von Umweltverträglichkeits-Gutachten Die Stadt Deggendorf kann als Vorreiter bei der Nutzung pilzkundlicher Daten für den Naturschutz gewertet werden. Zunächst spielten Saftlinge (Hygrocybe) eine große Rolle bei der Ausweisung eines Naturschutzgebietes – ein Bauvorhaben wurde verhindert (vgl. Artikel im Andrias). Das Gutachten über die mykologischen Untersuchungen können Sie hier lesen, ebenso die Gesamtliste der im Zuge der Untersuchungen nachgewiesenen Arten und eine Aufstellung der gefährdeten Wiesenpilze. Es ist zu hoffen, dass Pilze auch künftig in dieser Hinsicht eine Rolle spielen.
|
|
Später wurde – durch die Erfahrungen am „Himmelreich“ sensibilisiert – ein weiteres Gutachten für ein innerstädtisches Baugebiet in Deggendorf in Auftrag gegeben. Im Zuge dieser Untersuchung kam es zum Erstnachweis des wenig bekannten Pilzes „Walters Haarzunge“ (Trichoglossum walteri), der ökologisch zu den sogenannten „Saftlings-Gesellschaften“ gehört, für ganz Bayern. Das Gutachten können Sie hier nachlesen, ebenso die Gesamtliste der in der "Kreut" nachgewiesenen Pilze ansehen. Hieraus ergab sich eine lebhafte Diskussion über das Bauvorhaben. Im Zuge einer Nachsuche in geeigneten Gebieten im Großraum Deggendorf und in anderen Regionen Bayerns ergab sich aber, dass T. walteri weiter verbreitet und nicht sehr selten ist. Trotzdem wurde ein Teil des Baugebietes geschont – und es wurde der Versuch unternommen, den anderen Teil der Grasnarbe zu verpflanzen. Die Ergebnisse dieser Versuche werden künftig kontrolliert – sie stehen noch aus. |
|
Die Bilder rechts zeigen Walters Haarzunge (Trichoglossum walteri) am Standort (oben) im Baugebiet "Kreut" sowie die Mikromerkmale von T. walteri (Aufnahme H. Lotz-Winter - Mitte). Die Art ist durch 8-sporige Asci in Kombination mit den charakteristischen gattungstypischen Setae gut gekennzeichnet. Im Bild unten freuen sich Landschaftsarchitekt Georg Kestel und Bauunternehmer Alois Erl über eine weitere Fundstelle in Deggendorf (ohne geplantes Bauvorhaben). |
|
|