Kalksand-Magerrasen
Die Beton-Formsteine an unserer Garagen-Einfahrt entlang waren am Anfang mit nährstoffreicher (Blumen)-Erde ausgefüllt, dort wuchsen kultivare Pflanzen aus dem Angebot unserer Gartenmärkte. Es war uns insofern schon bald ein Anliegen, hier Abhilfe zu schaffen und etwas anderes, Wertvolles anzusiedeln. Da ich für meine Pilz-Seminare oft deutschlandweit unterwegs bin (bzw. das vor Corona war ...), habe ich immer mal die Gelegenheit, irgendwo unterwegs eine kleine Pause einzulegen. Und ich habe auch immer mal den einen oder anderen leeren Eimer im Auto dabei, und so geht es durchaus, Rohmaterial für unseren Garten mitzunehmen. Dies tat ich so mehrmals in der weitläufigen Umgebung eines Naturschutzgebietes (natürlich nicht in diesem) in Unterfranken, wo es noch eine sehr wertvolle Kalksand-Magerrasenvegetation gibt. Auch in der Feldflur im Umkreis, so entlang von Wegen, findet sich dieser Sand und es war mir gut möglich, auf verträgliche Weise dort Sand zu entnehmen. Diesen brachte ich immer dann nach Entfernung der Gartenerde in die Formsteine ein - und natürlich auch in diesem enthaltene Samen.
Kalksand-Magerrasenbeet am 16.03.2018, rechte (nördliche) 6 von 8 "Fächern" (ein früheres Foto finde ich leider nicht mehr - begonnen wurde mit dem Boden-Austausch bereits 2016). Sie sehen einen noch nicht stark eingewachsenen Rasen. |
Kalksand-Beet am 21.12.2019 - Sie sehen die ersten (südlichen) 5 von 8 Fächern. Es ist schon viel Grünes zu sehen - besonders ganz links, wo sich ein Feld-Beifuß (Artemisia campestris) an die Hauswand "krallt". Die Pflanze wird jedes Jahr mittlerweile sehr breit, so dass wir sie sehr stark zurückschneiden müssen. Auch die Kanten sind schon recht hübsch bewachsen, mit Krustenflechten und Polstermoosen. Gerne mehr! |
noch ein Foto vom 21.12.2019 (wieder die "oberen" 6 Fächer zur Straße hin). Ganz rechts das einzige Fach, das mit Kalkboden (nicht Kalksand) aufgefüllt wurde - hier wächst auf Katharinas Wunsch hin ein Lavendel (Lavandula angustifolia). Vegetation z.B. Silbergras (Corynephorus canescens, 2. Fach) sowie Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea, 5. Fach). |
Kalksand-Beet am 30.03.2020 - Sie sehen links den Feld-Beifuß, rechts den Lavendel und dazwischen einen nicht blühenden Frühlings-Aspekt |
Kalksand-Beet am 27.04.2020 (mittlere Fächer) - Sie sehen u.a. einen weiteren Feld-Beifuß und Silber-Fingerkraut. |
erneut am 27.04.2020: links der große Feld-Beifuß, im nächsten Fach u.a. Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris). |
Kalksand-Beet, ein mittleres Fach: blühende Echte Ochsenzunge (Anchusa officinalis). Sehr hübsch, nicht wahr? |
Kalksand-Beet am 24.05.2020 - im Hintergrund nördlicher Gartenrasen und Moorheide-Beet. Vorne rechts Blühaspekt einer Wickenart. |
Kalksand-Beet am 15.05.2020 - Sie sehen u.a. den großen Feld-Beifuß, dann u.a. Taubenkropf-Leimkraut. Schön eingewachsen. |
Kalksand-Beet am 15.06.2020 (und im Hintergrund nördlicher Gartenrasen mit Moorheide-Beet). Es fällt u.a. der (frühe) Blühaspekt der Graukresse (Berteroa incana) auf. |
Kalksand-Beet am 20.07.2020, vom Garagendach aus photographiert. Sie sehen in Blüte (v.l. n. r.) u.a. Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), Felsen-Mauerpfeffer bzw. Tripmadam (Sedum rupestre) sowie auch "ums Eck" aussamend Graukresse (Berteroa incana). Letztere hat auch schon im südlichen Gartenbereich und im Garagen-Eingangs-Pflaster erfolgreich ausgesamt. In voller Blüte wirkt der Eingangsbereich wie von Schnee gesprenkelt - herrlich! |
Kalksand-Beet am 23.03.2021. Der Lavendel ist gewachsen - sonst ist noch nicht viel los. Wir sind sehr gespannt, was in diesem Jahr alles (erneut) wächst und blüht. |
Es gelang uns, auf diese Weise die eine oder andere häufige Art (z.B. Taubenkropf-Leimkraut Silene vulgaris), aber auch seltenere Arten wie z.B. Graukresse (Berteroa incana), Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea) oder Feld-Beifuß (Artemisia campestris - besonders konkurrenzkräftig und wüchsig! - weitere Arten vgl. Bild-Unterschriften) einzuschleppen und ihnen auf natürlich sehr engen Raum an unserer Garageneinfahrt Raum zu geben. Im Laufe der Zeit brachte ich einen Teil des mitgebrachten Sandes auch in einem schmalen Streifen des angrenzenden Gartenrasens (den wir ja auch aushagern) ein und erweiterte so das Kalksand-Beet geringfügig.
Die Vegetation in unseren Beton-Formsteinen und darum herum hat sich schon gut etabliert und schwankt mit den Jahren nur noch geringfügig. Manche Pflanzen wie den Feld-Beifuß müssen wir kurz halten, damit andere eine Chance haben. Jedes Jahr anderswo, aber stets mit mehreren Pflanzen, wächst die Graukresse und erfreut uns mit ihrem besonders hübschen Anblick, der unsere Einfahrt phasenweise wie weiß gesprenktelt erscheinen lässt (vorletztes Foto, s.o.). Wir halten Sie auf alle Fälle über Neuigkeiten auf dem Laufenden.