• Slide Nummer 0
  • Slide Nummer 1
  • Slide Nummer 2
  • Slide Nummer 3
  • Slide Nummer 4
  • Slide Nummer 5
  • Slide Nummer 6
  • Slide Nummer 7
  • Slide Nummer 8
  • Slide Nummer 9
  • Slide Nummer 10
  • Slide Nummer 11
  • Slide Nummer 12
  • Slide Nummer 13
  • Slide Nummer 14
  • Slide Nummer 15
  • Slide Nummer 16
  • Slide Nummer 17
  • Slide Nummer 18
  • Slide Nummer 19
  • Slide Nummer 20
  • Slide Nummer 21

 Pilz des Monats Dezember 2015 - Violettmilchender Becherling (Peziza saniosa)

Heute mal ein Pilz des Monats, der kaum zu verwechseln ist und dem ich aus Zeitgründen nicht allzuviel Text widme - ich lasse vor allem 2 Bilder sprechen, die bei einem recht reichlichen Fund in diesem Jahr im Nationalpark Eifel (Nordrhein-Westfalen) gelangen. Standort war ein Eichen-Hainbuchenwald auf saurem Boden - in Anbetracht der warmen Süd-Exposition waren weitere "Kalkzeiger" (in Wahrheit eher wärmeliebende Arten wie der Grüne Knollenblätterpilz Amanita phalloides) neben Säurezeigern wie dem Orangefuchsigen Hautkopf (Cortinarius orellanus) zu finden. Kalkzeiger sind oft "nur" wärmeliebende Arten, die an entsprechend warmen Standorten auch sauren Boden bewohnen. Kalk hat eine verglichen mit Sandstein oder Granit deutlich höhere Wärmekapazität, was Sie bemerken werden, wenn Sie nach einem Altweibersommer-Tag in der Nacht nacheinander auf einen Kalkstein- und dann auf einen Granitblock sitzen :-)

Peziza-saniosa-Violettmilchender-Becherling-Nationalpark-Eifel-Pilzschule-Schwäbischer-Wald-Stuttgart-Krieglsteiner-Gmünd-Baden-Württemberg

Violettmilchender Becherling (Peziza saniosa) im Eichen-Hainbuchenwald des Nationalpark Eifel

(Nordrhein-Westfalen), nw. Heimbach am 2.9.2015

Peziza-saniosa-Violettmilchender-Becherling-Milch-Nationalpark-Eifel-Pilzkurse-Stuttgart-Nordrhein-Westfalen-basenhaltig-Standort
Violettmilchender Becherling (Peziza saniosa) mit violett verfärbendem Milchsaft - Nationalpark Eifel (Nordrhein-Westfalen), nw. Heimbach am 2.9.2015, leg., det. L. Krieglsteiner

Auch den Violettmilchenden Becherling finde ich - vor allem in Gebirgslagen - sonst meist an basenhaltigem Standort und oft auf Kalkböden. In Südeuropa, Mainfranken oder eben hier in der Eifel tritt er aber auch auf saurem Boden auf. Wovon die Art lebt? Nun - möglicherweise auch saprobiontisch, wofür Funde z.B. auf morschem Holz sprechen. Meist findet man die Art aber auf nacktem Erdboden oder in der Laubstreu. Es ist m.E. nicht bekannt, ob es sich (auch) um einen Mykorrhizapilz handelt. Der relativ nahe verwandte Kastanienbraune Becherling (Peziza badia) scheint jedenfalls einer zu sein, während andere Arten der Groß-Gattung (oft Arten mit glatten Sporen) eindeutig Saprobionten sind (etwa der Blasige Becherling Peziza vesiculosa).

Der Violettmilchende Becherling gehört zu den Arten mit ornamentierten Sporen. Ein sich verfärbender Milchsaft ist auch bei anderen Arten bekannt, bei denen die Verfärbung allerdings ins Gelbe geschieht (P. succosa s.l., P. michelii).