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Pilz des Monats Februar 2015 - Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.)

sehen Sie hierzu auch: http://youtu.be/_alaPwtbM5c

Der Samtfußrübling, auch Winterpilz oder von den Asiaten Enoki genannt, ist neben dem Austernseitling (Pleurotus ostreatus) einer der beiden klassischen Speisepilze der Winter-Saison – wie dieser wächst er vorzugsweise an Laub-, nur selten an Nadelholz.

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Flammulina-velutipes-Pollin-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz-Schnee-Eifel
Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.) im Schnee - Nordrhein-Westfalen, bei Bad Laasphe, Aufnahme H. Pollin

Dass der „velvet shank“ (auch „fuzzy foot“) durchaus gut schmeckt (ich habe es zusammen mit Katharina neulich selbst probiert), weiß man auch in anderen Ländern bis nach Ostasien und Japan, wo Enoki nach dem Shiitake der am zweithäufigsten angebaute Speisepilz ist. Außerdem kommt der Pilz auch in der (alternativen und chinesischen) Medizin zur Anwendung – soll er doch das Immunsystem stärken sowie den Blutzucker- und den Cholesterinspiegel senken, auch tumorhemmende Wirkung werden dem Pilz nachgesagt (wie im Übrigen vielen weiteren holzabbauenden Pilzarten).

 Flammulina velutipes Bargauer Horn Samtfußrübling Enoki Winterpilz Pilzschule Pilzseminare Pilzkurse
Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.) - ältere Fruchtkörper - Bargauer Horn bei Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg ö. Stuttgart) am 19.1.2013, an Esche (Fraxinus excelsior), leg., det., fot. L. Krieglsteiner
Flammulina-velutipes-Bargauer-2-Horn-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz-Pilzschule-Pilzseminare-Pilzkurse
Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.) - junge Fruchtkörper - Bargauer Horn bei Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg ö. Stuttgart) am 19.1.2013, an Esche (Fraxinus excelsior), leg., det., fot. L. Krieglsteiner
Flammulina-velutipes-Bargauer-Horn-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz-Pilzschule-Pilzseminare-Pilzkurse
Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.) - am "Seebach" bei Gschwend (n. Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) am 19.1.2013, an indet. Laubholz, leg., det., fot. L. Krieglsteiner
Flammulina-velutipes-Stuttgart-Bad-Cannstatt-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz-Pilzschule-Pilzseminare-Pilzkurse
Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.) - Stuttgart-Bad Cannstatt (Baden-Württemberg) am 16.1.2013, an Laubholzstumpf (? Rosskastanie Aesculus), leg., det. Katharina Löw & L. Krieglsteiner, fot. L. Krieglsteiner
Flammulina-velutipes-Haselbach-Schwäbisch-Gmünd-Baden-Württemberg-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz-Pilzschule-Pilzseminare-Pilzkurse
Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.) - Haselbachtal bei Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg ö. Stuttgart) am 19.1.2013, an Weide - eventuell Flammulina elastica? - leg, det., fot. L. Krieglsteiner
Flammulina-velutipes-Kroatien-Nationalpark-Plitvicer-Seen-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz
Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.) - Kroatien, Nationalpark Plitvicer Seen, am 19.3.2011, an Laubholz (? Buche), leg., det., fot. L. Krieglsteiner
Flammulina-velutipes-Rhön-Eisgraben-Bayern-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz-Pilzschule-Pilzseminare-Pilzkurse
Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.) - Rhön, NSG "Eisgraben" (Bayern) am 24.2.2007, an Bergulme (Ulmus glabra), leg., det., fot. L. Krieglsteiner
Flammulina-velutipes-Rhön-2-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz-Pilzschule-Pilzseminare-Pilzkurse
Samtfußrübling oder Enoki (Flammulina velutipes s.l.) - Rhön, NSG "Eisgraben" (Bayern) am 24.2.2007, an stehender Bergulme (Ulmus glabra), leg., det., fot. L. Krieglsteiner
Flammulina-velutipes-Ulm-Sipple-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz-Pilzschule-Pilzseminare-Pilzkurse
Samtfußrübling oder Enoki (Flammulina velutipes s.str.) - Ulm-Donautal (Baden-Württemberg) am 25.3.2013, an Laubholz, leg., det., fot. L. Krieglsteiner

Rüblinge sind weißsporige Lamellenpilze mit nicht-freien, sondern schmal angewachsenen Lamellen und dazu Stielen mit stark faseriger Konsistenz. Dies trifft auch auf die Gattung der Samtfußrüblinge (Flammulina) zu, die aber keine nähere Verwandtschaft zu den meist in der Laub- und Nadelstreu lebenden Rüblingen im engen Sinne (Gymnopus und Rhodocollybia) aufweisen. Stattdessen wird die Gattung Flammulina heute nicht zuletzt aufgrund molekularbiologischer Befunde zusammen mit Schleim-, Filz- und Zapfenrüblingen (Mucidula, Xerula und Strobilurus) sowie Hallimasch (Armillaria) in die neue Familie Physalacriaceae (ehemalige Xerulaceae) gestellt. Mit Filz- und Zapfenrüblingen gemein haben die Samtfußrüblinge auch mikroskopische Merkmale wie den ausgiebigen Besitz von Zystiden auf Hut und Stiel sowie in den Lamellen gemein. Der samtige Stiel, der erst bei älteren und trockeneren Fruchtkörpern dunkel und auffällig wird, ist neben den bereits genannten das wichtigste Merkmal, um Samtfußrüblinge von anderen büschelig an Holz wachsenden Pilzen ohne Velum zu unterscheiden.

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Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.) - Detailaufnahme der Stielspitze - schön erkennbar die samtige Struktur ("velvet shank") - Bernhardus bei Schwäbisch Gmünd (Schwäbische Alb, Baden-Württemberg), Februar 2011, leg., det. Katharina Löw & L. Krieglsteiner, fot. L. Krieglsteiner

Der Samtfußrübling war also bis vor kurzem eine leicht bestimmbare Art. Zumindest für die Wissenschaftler unter uns hat sich dies geändert, denn es hat sich herausgestellt, dass Flammulina velutipes eine Sammelart ist, die verschiedene, makroskopisch ziemlich gleich aussehende Arten umfasst. Diese unterscheiden sich im Kulturverhalten und in ihrem Erbgut, allerdings auch in der Sporengröße und der Ausbildung der Huthaut – korreliert zum Teil auch mit der Bevorzugung bestimmter Baumarten als Wirte (z.B. F. populicola vor allem an Pappel, F. elastica vor allem an Weide.

Flammulina-velutipes-Sporen-Ulm-Donautal-Mikroskopie-Samtfußrübling-Enoki-Winterpilz-Pilzschule-Pilzseminare-PilzkurseStrUlm-Donautal13-25-3Sporenlnge

Flammulina velutipes im engen Sinne - Sporen (mit Messung der Länge). Sporenmaße sind neben der Untersuchung der Huthaut heute wichtig, um die "Kleinart" des Gemeinen Samtfußrüblinges (Flammulina velutipes im weiten Sinne) zu bestimmen. Apropos: s.str.: sensu stricto, im engen Sinne - s.l.: sensu lato, im weiten Sinne (leg., det., fot. L. Krieglsteiner)

Für wissenschaftliche Erfassungen muss man Samtfußrüblinge also heute mikroskopisch untersuchen (was bei den hier vorgestellten Kollektionen nicht geschehen ist) – was den Speisepilzsammler nicht beunruhigen muss. Dieser verwendet in der Regel nur die ganz jungen Pilze und von etwas älteren nur die Hüte, weil die Stiele doch (nach trefflicher Rüblings-Manier) zum Faserig-werden neigen.

Abgesehen von der Sammelart des Gewöhnlichen Samtfußrüblings (Flammulina velutipes s.l.) wurden jedoch schon vorher andere Arten der Gattung erkannt. Der Steppen-Samtfußrübling (Flammulina ononidis) wächst an Wurzeln der Dornigen Hauhechel (Ononis spinosa), einem verholzten klee-ähnlichen Kleinstrauch in Magerwiesen und Trockenrrasen. Der Blasse Samtfußrübling (Flammulina fennae) wächst meist schon zur „normalen Pilzzeit“ in Auenwäldern und hat recht blass lederfarbene Hüte. Blässlinge gibt es allerdings auch von „normalen“ enoki, diese werden als „var. lactea“ bezeichnet und haben keinen taxonomischen Wert, oft kommen sie am gleichen Holzstück wie die Normalform vor.

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Weißer Samtfußrübling (Flammulina velutipes var. lactea) - Thüringen, Foto P. Püwert - taxonomisch nicht bedeutungsvolle Pigmentverlust-Variante

Schließlich noch der Dünen-Samtfußrübling (Flammulina mediterranea), der inzwischen in eine eigene Gattung Laccariopsis gestellt wurde - wohl in erster Linie, weil ihm die für die Gattung sonst typischen Zystiden in der Huthaut fehlen. Diesen konnte ich diesen Winter erstmals finden – im portugiesischen Alentejo an der Atlantik-Küste.

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