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Pilz des Monats Februar 2016 - Schwarzweißer Stielporling (Boletopsis leucomelaena)

Dieser große, festfleischige Hutpilz hat auf der Unterseite Röhren und man wäre geneigt, ihn für einen Röhrling (z.B. für eine Art schwarzen Steinpilz) zu halten, da er auch wie ein solcher auf dem Erdboden wächst - im Gegensatz zu Röhrlingen ist jedoch die Fruchtschicht fest mit dem Hutfleisch verwachsen und nicht sauber von der Hutunterseite abzulösen. Kurz zur Terminologie: ansonsten haben Porlinge und Röhrlinge einen ganz ähnlichen Aufbau des Hymeniums - und man nennt bei beiden die Mündungen Poren und die Gesamtheit Röhren. Ein Hexenröhrling hat z.B. rote Poren und gelbe Röhren. Nun - der Schwarzweiße Stielporling ist einer von nur relativ wenigen Porlingen, die mit mehr oder weniger zentralem Stiel auf dem Erdboden wachsen; die meisten anderen gehören in die Gattung der Schafporlings-Verwandten (Albatrellus incl. Scutiger) und sind somit mit Täublingen verwandt (heute Ordnung Russulales!). Der Schwarzweiße Stielporling hat eine andere Verwandtschaft - und man kann sie sich leichter vorstellen, wenn man auf der Hutunterseite die Röhren durch Stacheln ersetzt. Er gehört wie Habichtspilz und andere Fleischstachelinge, Korkstachelinge, Filzgewebe und Lederkorallen zur Ordnung der Erdwarzenpilz-Verwandten (Thelephorales - die Stachelinge und Boletopsis in Familie Bankeraceae).

Boletopsis-leucomelaena-Schwarzweißer-Rußporling-Schwbischer-Wald

Schwarzweißer Rußporling (Boletopsis leucomelaena) 

Fotos Lothar Krieglsteiner

Diese (die Thelephorales) sind mikroskopisch in den allermeisten Fällen (so auch hier) durch Pilzfäden (Hyphen) mit auffälligen, großen Schnallen sowie durch meist (auch hier) bräunliche, deutlich höckerig (bis noppig) skulpturierte Sporen ausgezeichnet. Heutzutage hat man sich längst daran gewöhnt, dass auch Pilzfamilien ganz unterschiedliche Wuchsformen beinhalten. Wie die ähnlichen Schafporlings-Verwandten (s.o.) ist auch der Schwarzweiße Rußporling (Boletopsis leucomelaena) ein Mykorrhizapilz; er wächst nur bei Fichten auf basenreichen, meist kalkhaltigen Böden in Mittelgebirgslagen (die einzige weitere Art der Gattung in Europa, der Hellgraue Stielporling Boletopsis grisea, wächst bei Kiefern). Im Schwäbischen Wald sind das meist Mergelböden (Knollenmergel, Bunte Mergel), und die Standorte liegen meist in der Nähe von Bachläufen. Der Schwarzweiße Rußporling benötigt Waldstandorte, die nicht oder allenfalls wenig durch Nährstoffeinträge gestört wurden und ist deshalb selten geworden. Dennoch muss ich sagen: heute kenne ich wieder mehrere (auf die Schnelle fallen mir 3 ein) Stellen im Schwäbischen Wald - und an zwei von ihnen tritt die Art regelmäßig auf. An beiden Fundorten tritt Boletopsis leucomelaena mit anderen Besonderheiten auf, von denen Habichtspilze noch die Gewöhnlichsten sind. In Zeiten des "sauren Regens" waren diese Arten alle im Schwäbischen Wald verschollen gewesen. Man muss ja auch mal was Positives sagen ... - Der Schwarzweiße Stielporling schmeckt mild und ist im Prinzip essbar - allerdings sollte man seine Fruchtkörper wegen Seltenheit schonen. Zwar schädigt die Entnahme den Pilz vor Ort nicht oder wenig (im Gegensatz zu sauren Niederschlägen oder Stickstoff-Düngung), die Pietät gebietet es aber, solche seltenen Pilze nicht für Speisezwecke zu entnehmen. Die Rote Liste der Gefährdeten Pilze Deutschlands führt die Art im Übrigen als "stark gefährdet" (2) an. In die Liste der "geschützten Pilze" (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Anlage_1_zur_Bundesartenschutzverordnung#Pilze) ist die Art aber im Gegensatz zu den schon genannten Albatrellus-Arten nicht aufgenommen worden. Die Bezeichnung "geschützt" setze ich in Anführungszeichen, da die Entnahme von Fruchtkörpern eine vergleichsweise sehr geringe Bedrohung darstellt (s.o.) und die eigentlichen Gefährdungen durch den "Schutz" nicht berührt werden.

Die Tafel oben zeigt Fruchtkörper von verschiedenen Standorten im Schwäbischen Wald (Edenbachtal bei Welzheim sowie Hinterwald bei Adelmannsfelden) - oben links zeigt eine Detailaufnahme die fein-runzelig-unebene Struktur der Hutoberfläche.

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