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Pilz des Monats August 2017 - Buchsbaum-Schwindling (Marasmius buxi)

Nachdem der letzte Pilz des Monats (Juli 2017-Ring-Düngerling) etwas verspätet erschienen ist, versuche ich dies durch die zeitige Publikation (21. Juli) des nächsten PdM wieder auszugleichen :-). Erneut greife ich auf eine Art zurück, die wir auf unserer Exkursionsfahrt in die Seealpen (in diesem Fall in Frankreich) gefunden haben. Geholfen hat uns dabei ein Gewitter-Regen, der die Pilzchen aufleben ließ - denn bei Trockenheit sind sie kaum wirklich draußen zu finden. Der Buchsbaum-Schwindling (Marasmius buxi) gehört nämlich mit wenig über 5 mm Hut-Durchmesser zu unseren kleinsten Lamellenpilzen.

"Unseren" Lamellenpilzen? Ja, denn die Art kommt auch in Deutschland vor; Funde sind aber meines Wissens bisher nur synanthrop (an von Menschen beeinflussten Standorten) gemacht worden. Meine bisher einzige Begegnung mit dem Buchsbaum-Schwindling stammte aus dem Botanischen Garten Würzburg, an dünnen Zweigen am stehenden Strauch (im Luftraum) sowie an Blättern in der Bodenstreu. Der Buchsbaum (Buxus sempervirens) ist allerdings in Deutschland nicht alleine in Gärten verbreitet, sondern auch eine Wildpflanze (z.B. an Rhein und Mosel). Die bundesdeutschen (und andere) Wildvorkommen des Buchsbaums sind allerdings seit einigen Jahren stark gefährdet und zu großen Teilen (vorläufig?) zerstört worden, durch die "Fraßgier" eines bei uns aus Ostasien eingeschleppten Kleinschmetterlings namens Buchsbaum-Zünslers (Cydalima perspectalis). Diesen haben wir auch auf unserer Exkursionsfahrt beobachten können - die wilden Buchsbaum-Bestände im Nationalpark Mercantour (in der Umgebung von Roubion, Frankreich) wurden offenbar vom Zünsler bisher verschont. Diese Bestände waren etwas bizarr, denn dort kommt der Buchsbaum als Unterwuchs im (wärmebegünstigten) Gebirgs-Nadelwald unter Fichten und Lärchen vor - eine Kombination von Gehölzen, wie sie in nördlicheren Breiten nicht vorkommt.

Buchsbaum Zuensler Cydalima perspectalis Italien Seealpen nachts Blitz Olivetta Michele Krieglsteiner

Buchsbaum-Zünsler (Cydalima perspectalis), fotographiert bei Olivetta San Michele (Italien, Seealpen), nachts per Blitz,

Foto Lothar Krieglsteiner am 14.6.2017

Die Nachsuche nach den Regenfällen vom 27. Juni brachten an den beiden Folgetagen bei gezielter Suche Funde zahlreicher Fruchtkörper an mehreren Klein-Standorten um Roubion (südlicher NP Mercantour, Süd-Frankreich). Funde gelangen wie beim Fund in Würzburg (s.o.) an ganz dünnen Zweigen im Luftraum genauso wie am Boden am abgefallenen, toten Laub des Buchsbaums. Der Buchsbaum-Schwindling ist ein Saprobiont und besiedelt wie alle Arten der Gattung(sgruppe) nur tote Pflanzenteile.

 Marasmius buxi Buchsbaum Schwindling Seealpen Frankreich Mercantour Zweige Luftraum Buxus sempervirens
 Buchsbaum-Schwindling (Marasmius buxi) - ganz junge Fruchtkörper an dünnen Zweigen (ca. 2 mm dick) von Buchsbaum (Buxus sempervirens) im Luftraum von stehendem Strauch in wärmebegünstigtem Gebirgs-Nadelmischwald mit Buchsbaum als Unterwuchs, unweit Roubion (südlicher Nationalpark Mercantour, Frankreich), 28.6.2017, leg., det. Lothar und Katharina Krieglsteiner, Foto Lothar Krieglsteiner
 Marasmius buxi Buchsbaum Schwindling Saprobiont Laub kein Speisepilz Frankreich Buxus sempervirens Krieglsteiner
 Marasmius buxi Buxus sempervirens Buchsbaum Schwindling trockenresistent Laub Saprobiont
 Marasmius buxi Frankreich Seealpen Buchsbaum Schwindling haeufig Saprobiont trockenresistent Laubstreu
 Marasmius buxi Stiel oben hell unten dunkel Buchsbaum Schwindling Buxus sempervirens Seealpen Krieglsteiner
 Marasmius buxi Stiele Huete duenn trockenresistent wieder auflebend Buchsbaum Schwindling Seealpen
 Buchsbaum-Schwindling (Marasmius buxi) - 5 weitere Fotos auf abgefallenem Laub des Vorjahres von Buchsbaum (Buxus sempervirens), an zwei Klein-Standorten in der Umgebung von Roubion (Frankreich, südlicher NP Mercantour), 28. und 29.6.2017, leg., det. Katharina und Lothar Krieglsteiner, Fotos Lothar Krieglsteiner

Schwindlinge besitzen trocken-resistente Fruchtkörper - dies ist ihr hervorstechendstes Merkmal, das sich auch auf ihren deutschen Namen ausgewirkt hat. Bei trockenem Wetter sind sie "verschwunden", aber bei Regen sind sie "wie aus dem Nichts heraus" wieder da. Die Trockenresistenz ist jedoch weniger ein Alleinstellungsmerkmal, als man denkt, denn auch "normale Rüblinge" (die mit Schwindlingen durchaus verwandt sind), haben z.T. dieses Merkmal (beispielsweise der Waldfreund-Rübling Gymnopus dryophilus). Ein weiteres Kennzeichen der Schwindlinge ist der bei den meisten Arten einschließlich des Buchsbaum-Schwindlings oben helle, nach unten dunkle Stiel.

Der Buchsbaum ist Wirt weiterer Pilzarten, von denen wir zwei auch bei unserer Suche im NP Mercantour feststellen konnten - als kleine "Zugabe" stellen wir beide ebenfalls mit einem Foto vor :-)

Peniophora proxima Buchsbaum Zystidenrindenpilz Russulales Frankreich Seealpen Roubion Krieglsteiner
Buchsbaum-Zystidenrindenpilz (Peniophora proxima), Frankreich, Nationalpark Mercantour unweit Roubion, leg., det. Lothar Krieglsteiner am 23.6.2017, Foto Lothar Krieglsteiner. Die Zystiden-Rindenpilze gehören übrigens heute zu den Russulales :-)
Puccinia buxi Buchsbaum Rostpilz Buxus sempervirens Telien lebende Blaetter
Buchsbaum-Rost (Puccinia buxi) - Frankreich, Nationalpark Mercantour unweit Roubion am 26.6.2017, leg., det., Foto Lothar Krieglsteiner. Der Rost befällt wie alle Roste lebende Pflanzenteile (Blätter), ist aber auch an totem Laub des Buchsbaums noch zu finden. Puccinia heißen Roste mit zweizelligen Teliosporen.

 

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