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Pilz des Monats September 2023 – Schwarzschneidiger Stachelschirmling (Echinoderma hystrix, auch Lepiota hystrix)

Oft muss ich, wenn ich einen Pilz für diese Rubrik auswähle, den deutschen Namen nachschlagen, da doch viele meiner „Kandidaten“ nicht allzu häufig sind und deshalb keine ganz geläufigen deutschen Namen besitzen. Beim Googeln fand ich mit „Kegelschuppiger Stachelschirmling“ einen Namen (allen voran auf dem immer ganz vorne aufscheinenden 123pilze, aber auch auf weiteren Seiten), den ich für äußerst nichtssagend, für die ganze Gattung zutreffend erachte. Kegelige (pyramidale) Schuppen sind ja gerade das Kennzeichen der ganzen nicht mehr ganz so neuen Gattung Echinoderma (Stachelschirmling),  die auch von manchen Autoren immer noch (mit gleichem Recht …) als Sektion Echinatae der Großgattung Lepiota („Kleinschirmlinge“) angesehen wird.

Dabei ist doch E. hystrix ein sehr prägnanter Pilz, der einen aussagekräftigeren deutschen Namen verdient – und auf Anhieb fielen mir gleich 3 meiner Meinung nach bessere Kandidaten ein, von denen ich einen (s.o.) in die Kopfzeile gesetzt habe. Gute Vorschläge wären meiner Meinung nach auch Stachelschwein-Stachelschirmling (das lateinische Wort hystrix bezeichnet ein solches Tier – verschiedene Arten von Stachelschweinen stehen heute auch in der Gattung Hystrix innerhalb der Nagetiere – und es ist ja sehr üblich heutzutage, die deutschen Namen einfach von lateinischen abzuleiten) oder auch Duftender Stachelschirmling, denn die Art verströmt einen ganz charakteristischen Geruch, der jedoch auch nicht unbedingt von jedem Perzipienten gleichartig empfunden wird. So findet man in Funga Nordica (die Gattungsbearbeitung ist von Christian Lange) die Angabe „wie Katzenurin oder Holunderblüten“, auf 123pilze (vielleicht nicht die verlässlichste Quelle) „angenehm pilzartig, würzig“. Weitere Quellen habe ich mir nicht die Mühe gemacht, zu konsultieren, bin aber sicher, dass noch andere Versionen gefunden werden können. Für meine persönliche Wahrnehmung liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte zwischen Funga Nordica und 123pilze, denn ich fand den Geruch angenehm, etwas schwulstig-süßlich, mit leicht unangenehmer Komponente (Katzenpipi hätte ich aber nicht unbedingt geschrieben) – auf alle Fälle aber sehr prägnant und von hohem Wiedererkennungswert und so wie bei keimem anderen bisher von mir berochenen Vertreter der Gattung Echinoderma.

Der Stachelschwein-Stachelschirmling (nun verwende ich meinen zweiten Namenskandidaten) scheint recht selten zu sein, jedenfalls dort, wo ich gewöhnlich nach Pilzen suche. Ich kann mich dunkel erinnern, ihn in meiner Jugend auf Tagungen in der Schweiz und/oder Österreich im Alpenraum gesehen zu haben, dann sehr lange nicht. Im Jahr 2004 (so habe ich gerade in meiner ersten Nachtrags-Publikation zur Pilzflora der Rhön nachgesehen) fand ich die Art in einem tollen Bachtal in der Rhön erstmals selbständig und bewusst (Seebachtal bei Gefäll, ein auch sonst außergewöhnliches Pilzgebiet) – damals hatte ich noch keine Digital-Kamera und somit gibt es auch keine Fotos vom Fund. Im letzten Jahr dann brachte ein Kursteilnehmer einen Fruchtkörper zur Besprechung bei einer Exkursion anlässlich des B4-Kurses zu mir, der infolge des ganzen Trubels und der vielen Pilze und Teilnehmer mit ihren Wünschen nur durch ein sehr schnell gemachtes, schlechtes Foto dokumentiert werden konnte (im nahe gelegenen Irsbachtal bei Sulzbach am Kocher). Und nun der Kurs Feldmykologe 2 😊 – freuen Sie sich also mit mir an den gefundenen zwei Fruchtkörpern, die nicht gemeinsam, sondern im Abstand von ca. 100 m zueinander im gleichen Bachtal gefunden werden konnten.

Echinoderma hystrix 1 Stachelschwein Stachelschirmling Schwarzschneidiger Schwaebischer Wald Gaildorf Schoenberg Osterbachtal Kalk Mergel Bergahorn Pilzkurs
Echinoderma hystrix 2 Kegelschuppiger Stachelschirmling Feldmykologe Krieglsteiner Pilzschule Lamellenschneide schwarz Geruch Holunderblten Katzenpipi angenehm

Schwarzschneidiger Stachelschirmling (Stachelschwein-St., Duftender St., Kegelhütiger St. - Echinoderma hystrix (auch Lepiota hystrix) am 24.08.2023 im "Osterbachtal" bei Gaildorf-Schönberg (Baden-Württemberg, Schwäbisch-Fränkischer Wald, Landkreis Schwäbisch Hall, Nebenbach zum Kocher), MTB 7024.2, 400 m NN, GPS: N48°57'41.35" E9°48'7.26", 2 einzeln wachsende Fruchtkörper im Abstand von ca. 100 m in Bach-Aue mit Laubgehölzen (dominierend Bergahorn, Hainbuche) über kalkhaltigem Boden (Bunte Mergel), leg., det., Fotos Lothar Krieglsteiuner (anlässlich PIlzkurs Feldmykologe 2) - die beiden Bilder zeigen jeweils einen Fruchtkörper im Boden, den anderen dazu gelegt

 Echinoderma hystrix 3 Schwarzsschneidiger Stachelschirmling Hutoberseite pyramidale Stacheln Geruch angenehm suesslich Pilzschule Feldmykologe Krieglsteiner
 Echinoderma hystrix 4 Stachelschwein Lamellenschneide Cheilozystiden schwarz Ring Velum Saprobiont Agaricaceae Pilzkurse Pilzschule Feldymykologe Krieglsteiner
 Echinoderma hystrix 5 Schwarzschneidiger Stachelschirmling Kegelschuppiger Lamellenschneide Cheilozystiden schwarz gefaerbt Inhalt Schwaebisch Hall Krieglsteiner
 Schwarzschneidiger Stachelschirmling (Stachelschwein-St., Duftender St., Kegelhütiger St. - Echinoderma hystrix (auch Lepiota hystrix) am 24.08.2023 im "Osterbachtal" bei Gaildorf-Schönberg (Baden-Württemberg, Schwäbisch-Fränkischer Wald, Landkreis Schwäbisch Hall, Nebenbach zum Kocher), MTB 7024.2, 400 m NN, GPS: N48°57'41.35" E9°48'7.26", 2 einzeln wachsende Fruchtkörper im Abstand von ca. 100 m in Bach-Aue mit Laubgehölzen (dominierend Bergahorn, Hainbuche) über kalkhaltigem Boden (Bunte Mergel), leg., det., Fotos Lothar Krieglsteiuner (anlässlich PIlzkurs Feldmykologe 2) -  Detail-Fotos von Hutoberfläche, Ring und Lamellenschneide. Letztere ist bei dieser Aufsammlung (das war nicht so bei meinen bisherigen Funden) nur schwach schwarz unterlegt, nur bei etwas genauerem Hinsehen erkennbar und auch nicht an allen Teilen beider Fruchtkörper deutlich.

 Mikroskopisch sind dunkle Cheilozystiden charakteristisch (welch Wunder bei schwarzen Lamellenschneiden – diese sind übrigens bei diesem Fund nicht allzu auffällig und nur bei genauerem Hinsehen gut erkennbar, vgl. Detail-Fotos), die eine relativ schlank-keulige Form haben. Die zur Literatur passenden (von mir nicht genau vermessenen) Sporen sind wie bei den meisten (nicht allen!) Vertretern der Gattung (und der meisten Lepiota-Arten) stark dextrinoid.

Echinoderma hystrix 6 Cheilozystiden schwarz pigmentiert keulig Lamellenschneide Baden Wuerttemberg Schwaebisch Hall Gaildorf Osterbachtal Feldmykologe Pilzkunde
Schwarzschneidiger Stachelschirmling (Stachelschwein-St., Duftender St., Kegelhütiger St. - Echinoderma hystrix (auch Lepiota hystrix) am 24.08.2023 im "Osterbachtal" bei Gaildorf-Schönberg (Baden-Württemberg, Schwäbisch-Fränkischer Wald, Landkreis Schwäbisch Hall, Nebenbach zum Kocher), MTB 7024.2, 400 m NN, GPS: N48°57'41.35" E9°48'7.26", 2 einzeln wachsende Fruchtkörper im Abstand von ca. 100 m in Bach-Aue mit Laubgehölzen (dominierend Bergahorn, Hainbuche) über kalkhaltigem Boden (Bunte Mergel), leg., det., Fotos Lothar Krieglsteiuner (anlässlich PIlzkurs Feldmykologe 2) - das Bild zeigt die schmal keulenförmigen, schwarz eingefärbten (intrazelluläres und parietales Pigment) Cheilozystiden auf der sterilen Lamellenschneide. Dunkle Cheilozystiden als dichtes Band ist die gleiche Aussage wie dunkel gefärbte Lamellenschneiden bei ansonsten hellen Lamellen (Mikroskopie und Makroskopie als 2 Seiten einer Medaille).
Echinoderma hystrix 7 Lepiota hystrix Sporen zylindrisch KOH Sporenpulver weiss Mikroskopierkurs Pilzschule Schwaebischer Wald Feldmykologe PSV
Echinoderma hystrix 8 Sporen dextrinoid Melzers Reagens rotbraun Mikroskopierkurs PSV Feldmykologe Stachelschwein Stachelschirmling Krieglsteiner Feldmykologe
Schwarzschneidiger Stachelschirmling (Stachelschwein-St., Duftender St., Kegelhütiger St. - Echinoderma hystrix (auch Lepiota hystrix) am 24.08.2023 im "Osterbachtal" bei Gaildorf-Schönberg (Baden-Württemberg, Schwäbisch-Fränkischer Wald, Landkreis Schwäbisch Hall, Nebenbach zum Kocher), MTB 7024.2, 400 m NN, GPS: N48°57'41.35" E9°48'7.26", 2 einzeln wachsende Fruchtkörper im Abstand von ca. 100 m in Bach-Aue mit Laubgehölzen (dominierend Bergahorn, Hainbuche) über kalkhaltigem Boden (Bunte Mergel), leg., det., Fotos Lothar Krieglsteiuner (anlässlich PIlzkurs Feldmykologe 2) - die beiden Fotos zeigen noch in der Lamelle befindliche Sporen (kein Abwurf), zunächst ungefärbt im Wasser-Präparat und dann bei einem Weiß-Sporer natürlich hyalin, dann angefärbt mit Melzers Reagens (rotbraun, also dextrinoid). 

Bei einem Mikroskopierkurs von Pilzschule Schwäbischer Wald können Sie die grundlegenden Techniken der Präparation von Pilzfruchtkörpern für die Mikroskopie erlernen 😊

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